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ernd starke, unausgleichbare Widersprüche auch nicht.) Ferner ist zu
bedenken, daß wegen dieser letzten geistigen Einheit alle Organi-
sationen einer Gruppe Zusammenhängen, einheitlicher Natur sind,
das heißt aber als i d e e l l e (ideell gleichberechtigte) G l i e d e r
d e s S t a a t e s (der ideellen All-Organisation) b e t r a c h t e t
w e r d e n m ü s s e n . Und vom Standpunkt des wirklichen, empi-
rischen Staates aus wieder, der nicht All-Organisation, sondern nur
die höchste Organisation ist, heißt dies: alle nichtstaatlichen Organi-
sationen sind der Idee nach dennoch als seine Teilorgane anzusehen,
der Idee nach als gleichsam delegierte, die vom Staate geduldet oder
unterdrückt werden, je nachdem sie sich ihm einordnen oder gegen
ihn richten. Wie gering die geistige wie organisatorische Einheit
im Einzelnen oft ist, braucht / nicht erörtert zu werden. Dem in-
neren Zwiespalt einer Nation entspricht die Zwiespältigkeit ihrer
Organisation. Im kleinen macht daher jeder Staat täglich und stünd-
lich innere Umbildungen, kleine Revolutionen durch. Sofern sich
die geistigen Vergemeinschaftungsvorgänge im Leben ändern, än-
dern sich auch die ihnen entsprechenden Anstalten. Damit wachsen
dem Staate neue (ideell als delegiert zu betrachtende) Teilorganisatio-
nen zu. Der Widerspruch, in dem diese neuen Gebilde zu ihm
stehen, muß ausgeglichen werden, indem der Staat sich selbst umge-
staltet, Neugebilde in sich, aufnimmt, Altes abstößt usw. Häufen sich
die Widersprüche an, so führt das zu gewaltsamen Ausbrüchen;
schlichten sie sich im Stillen, so erfährt der Staat jene schrittweise
Umbildung, die man „Entwicklung“ nennt.
So ergibt sich für die universalistische Auffassung zweierlei: daß
der Staat nicht selbst nach Allherrschaft („Omnipotenz“) streben
müsse, daß er aber in seiner Eigenschaft als höchster Stand dieses
Ziel in Form ideeller All-Einheit des (von ihm alleräußersten orga-
nisierten) geistigen Lebens selbst entspreche, und daß ferner die
stete innere Umbildung und Entwicklung des Staates auch nach uni-
versalistischer Auffassung möglich, ja notwendig ist, und unter al-
leräußersten Umständen sogar die Revolution sittlich geboten sein
kann: wenn die neuen geistigen Inhalte es zu rechtfertigen vermö-
gen.
Nun kann auch über den Grundsatz, welcher praktisch das Maß
jeweiliger Staatsaufgaben bestimmt, kein Zweifel sein. Gäbe es ir-
gendwo einen Staat, der wirklich volle innere Einheit seines Gei-