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A. Die a l l g e m e i n e G e s e l l s c h a f t s l e h r e

Der oben

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entwickelte formale und sachliche Gesellschaftsbegriff

hat bereits angegeben, welche Aufgaben die allgemeine Gesellschafts-

lehre zu erfüllen hat.

Indem sie die Natur der gesellschaftlichen Ganzheit zu begreifen

hat, erfüllt sie ihre erste Aufgabe. Ihre erste große Lehre ist daher:

die Wesenstheorie der gesellschaftlichen Ganzheit; Abgeschieden-

heit, Individualismus, Universalismus als die alleinigen Denkmög-

lichkeiten zu entwickeln. Und ihre zweite große Aufgabe besteht in

der analytischen Darstellung der Ausgliederungsordnung der Gesell-

schaft.

Die auf falscher Bahn des Verfahrens befindliche naturalistische Soziologie

löst diese Aufgabe, indem sie das Wesen der Gesellschaft — welche in diesem

Falle nur ein Scheinganzes, weil bloße Zusammensetzung Einzelner wäre — als

„Wechselbeziehung“ der sozialen Einheiten erklärt. Sie begründet damit eine

Theorie des Individualismus. — Ähnlich alle jene, die eine Mischung des Un-

mischbaren, des Individualismus und Universalismus, der Ganzheits- und der

Atomauffassung der Gesellschaft geben wollen.

Alle diese Richtungen sollten sich doch erst einmal fragen, welches ihr Gegen-

stand t a t s ä c h l i c h dort ist, wo sie soziologische Sätze entwickeln. Wenn

zum Beispiel der freie Wettbewerb untersucht wird und sich Sätze ergeben wie:

„er ruft Anarchie in der Wirtschaft hervor“, „er stärkt die Produktivität“, „die

Ellenbogenmenschen kommen obenauf“ und so fort, so ist d a m i t k e i n e

e i n z i g e „ B e z i e h u n g z w i s c h e n E i n z e l n e n , n o c h e i n e „ s o -

z i a l p s y c h i s c h e “ E r s c h e i n u n g ( „ E h r g e i z “ u n d s o f o r t ) g e -

s c h i l d e r t , s o n d e r n e s s i n d a u s s c h l i e ß l i c h G l i e d e r u n g s -

u n d U m g l i e d e r u n g s a u s s a g e n g e m a c h t ; nämlich: „er entgliedert

die Wirtschaftskörper (Anarchie)“, „das Teilganze ,Produktivkräft´ wird ge-

stärkt“, „innerhalb der geistig-sittlichen Ganzheit treten diese und jene Umglie-

derungen auf“.

B. Die V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e

Es ist ein methodischer Grundirrtum der überkommenen, un-

bewußt individualistisch gerichteten Volkswirtschaftslehre, daß den

Gegenstand der Volkswirtschaftslehre / „Güter“ bildeten, Güter im

Sinne von substanziellen „Mengen“ und „Gewichten“, so daß das

„Gewicht“ von Angebot und Nachfrage den Preis bedingte und der

Preis seiner Natur nach ein „Gleichgewichtspreis“ wäre. Von all

dem ist keine Rede. Der Gegenstand der Volkswirtschaftslehre ist

1

Siehe S. 6oo fl.