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wirtschaftliche Stand, der Berufstand, annimmt, zu dem er gehört,
ihn auf Grund sachgemäßer Vorschulungen zur Verwaltung der ge-
meinsamen ständischen Angelegenheiten heranzieht und ihn dadurch
an der Konkretheit der ständischen Aufgabe erzieht (es kann dann
nicht bei allgemeinen Redensarten bleiben); dann wird dem jungen
Arbeiter eine viel gesündere Tätigkeit geboten. Aufbauende Bega-
bungen werden gegenüber den zersetzenden die Oberhand gewin-
nen. Hierin liegt ein rein g e i s t i g e s Mittel zur Entwirrung der
Gegensätze, zur Lösung der sozialen Frage. Auch zur Überbrückung
der K l u f t z w i s c h e n G e b i l d e t e n u n d U n g e b i l -
d e t e n , einem Grundschaden unserer Zeit, wird hierdurch beige-
tragen.
Einen Ansatzpunkt dieser Art zeigt heute schon die Einrichtung
der Werkschulen, sowie die gesamte sogenannte „Industriepäda-
gogik“. Ursprünglich hatte / der Staat sogenannte Lehrlings- und
Fachschulen eingerichtet, später haben sich dann die einzelnen Ge-
schäftszweige dieser Einrichtung angenommen. Dadurch ist in Wirk-
lichkeit jedoch schon ein Stück ständischer Einrichtung geschaffen
worden, denn es bedeutet eine Erziehung des Nachwuchses im Be-
reiche des eigenen Berufstandes. — Ganz allgemein wird durch eine
solche Erziehung die Führerauswahl, namentlich seitens des Arbei-
terstandes, vorbereitet. Es ist einer der wichtigsten Punkte, daß das
V e r h ä l t n i s v o n F ü h r e r u n d G e f ü h r t e n in der stän-
dischen Wirtschaft neu geordnet werden muß. Erst in der Gemein-
schaft von Führer und Geführten ist jeder Klassenkampfgedanke
grundlos und ausgetilgt.
Dies weist uns auf den letzten Ausgangspunkt der gesamten „so-
zialen Frage“ hin: auf das Geistige, dessen Kernpunkt wieder das
metaphysisch-religiöse Leben ist. Ohne metaphysisch-religiöse Wie-
dergeburt unserer Kultur, ohne Weckung des inneren Lebens, bliebe
die Lösung der sozialen Frage zuletzt im Organisatorischen stecken.
Heute lebt noch trotz allem echter Idealismus unter den Arbei-
tern. Wehe, wenn er noch einmal enttäuscht würde!
Lebensnähe und Lebenswahrheit kennzeichnen die universalisti-
sche Sozialpolitik. Sie greift dort ein, wo die Schäden wirklich liegen,
sie belügt und betrügt den Arbeiter nicht, sie gaukelt ihm kein Para-
dies vor, das ihm durch „Einziehung der Renten“ und durch angeb-