Table of Contents Table of Contents
Previous Page  358 / 427 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 358 / 427 Next Page
Page Background

[412/413]

357

Vermittelung auf neuer Ebene, ein z e i t l i c h e r Vermittelungs-

gang entsteht, die Umgliederung! Aus der Unvollständigkeit der

Vermittelung in der Ausgliederung folgt das Durchlaufen aller je-

ner anderen, der zeitlichen Vermittelungen des Ausgliederungs-

grundes. Umgliederung ist abgeleitete Ausgliederung, beide sind e i n

Fluß der Vermittelung. F o r t b i l d u n g d e r A u s g l i e d e -

r u n g i n U m g l i e d e r u n g i s t Z e i t . Eine andere Zeit als

umgliedernde Zeit gibt es nicht. Darum gehört die Zeit recht

eigentlich dem Reiche des Geistes an. Nur er lebt, kennt Umglie-

derung (sinnvoll-ganzheitliches Geschehen) im strengen Sinne, nur

er kennt dichtes Geschehen, darum (wie schon früher einmal be-

rührt) rasches Zeitmaß, schnellen Rhythmus. Die Natur dagegen

kennt nur Umgliederung im Sinne entfernter Ordnung. Die Natur-

zeit ist daher unendlich verdünnte Geisteszeit. Was in einem Men-

schenleben geschieht, / würde für einen Stein, in seine langsame,

fast tote, unveränderliche Art übersetzt, Milliarden von Jahren

dauern müssen. — Schon in unserer „Kategorienlehre“ hat sich die

Zeit als immer erneute Rücknahme und Ausgliederung erwiesen.

Die innere Einheit von Ausgliederung und Neuausgliederung ist

aber nun im Wesen der „Vermittelung“, als der grundsätzlich nicht

vollständigen Ausgliederungart, im neuen Lichte gezeigt. Würde die

Ganzheit in der Ausgliederung sich selbst erreichen, dann könnte es

zu einer Umgliederung nicht kommen, dann wäre kein weiterer

Vermittelungsgang möglich. Andrerseits: wenn die Ganzheit zu

einer Neuausgliederung überaus schwach ist, kommt es zur lang-

gedehnten und dünnen Zeit, besonders zur dünnen Naturzeit, wäh-

rend die Schöpferkraft des Geistes von Tat zu Tat eilt und eine

ungeheuer dichte Zeit hat.

B.

Die V e r z e i t l i c h u n g d e s V e r m i t t e l n d e n ,

v e r d e u t l i c h t a n d e r B e r ü h r u n g s e i n e s a u s -

g l i e d e r n d e n G r u n d e s i n d e r E k s t a s e

Wenden wir uns vom Vermittelnden zu dem, was es vermittelt,

zum Unmittelbaren. Weil alles Vermittelnde in seinem ausgliedern-

den Grunde befaßt, rückverbunden ist, muß es auch imstande sein,

den ausgliedernden Grund zu berühren, ihn an sich selbst hervor-