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Mächte mitbeteiligt sind, mit hinein mischt
1
. Dagegen erscheint in
den Mythen vom g o l d e n e n Z e i t a l t e r u n d P a r a d i e s die
Welt wie der Mensch als ursprünglich vollkommen.
3.
Aus der Unsterblichkeit ergeben sich:
die Mythen der T o t e n g ö t t e r , ferner die Mythen vom Le-
ben n a c h d e m T o d , Hades, Elysium und zwar je nachdem
die Vorstellung des Verlustes der leiblichen Sinnlichkeit (Hades, Hel,
Schattenleben) oder der mystisch erfahrenen Seligkeit (Elysium,
Lichthimmel) die Oberhand gewinnt. Weiterhin liegen hier die
Möglichkeiten der Mythen von einer S e e l e n w a n d e r u n g und
was damit zusammenhängt
2
; endlich die Grundlage der Totenver-
ehrung, wie sich schon früher ergab
3
. Auch die Mythen der W e l t -
g e r i c h t e , W e l t b r ä n d e und jeder Art von W e l t e r n e u e -
r u n g , sowie der W e l t a l t e r haben die Unsterblichkeit, wie
auch die Einheit von Gott, Seele und Welt zur Grundlage; endlich
auch die Lehre vom W e l t g e i s t
4
.
4.
Aus den abgeleiteten Kategorien heben wir nur hervor: Abfall,
Erlösung und Liebe.
a .
A b f a l l
Das Unvollkommene und Böse in der Welt wird entweder durch
die Mythen von der Schuld der Götter z. B. bei den Germanen
oder vom A b f a l l d e s U r m e n s c h e n o d e r h ö h e r e r
G ö t t e r dargestellt; was sich bis zu einem D u a l i s m u s d e r
W e l t p r i n z i p i e n steigern kann (Ahura-Mazdah — Ahriman).
In alle Wiederherstellungs-, Weltgerichts- und Erlösungsmythen
spielt der Abfall hinein, aber auch in die Theogonien.
b .
E r l ö s u n g
Die Mythen vom l e i d e n d e n , s t e r b e n d e n , a u f e r -
s t e h e n d e n u n d e r l ö s e n d e n G o t t, z. B. Osiris, Diony-
sos, Wotan, Baldur sind solche der Erlösungserwartung, also kate-
gorial bedingt. Die Verbindungen dieser Mythen mit dem erster-
benden und wieder erwachenden Naturleben dagegen / sind durch-
1
Abgeleitete Kategorie des A b f a l l s , siehe oben S. 106 ff. und 118 ff.
2
Siehe darüber unten S. 335 ff.
3
Siehe oben S. 92 ff.
4
Siehe oben S. 131 ff.