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J o a c h i m v o n F i o r i , welcher die Zeitalter des Vaters, des

Sohnes und des Geistes unterscheidet. Am wenigsten aber konnte

Spann an S c h e l l i n g s gewaltigem Versuche Vorbeigehen, der

den Weltlauf ebenfalls aus den innergöttlichen „Potenzen“ ableitet

und von dem Spann sagt, er gehöre „zu dem Verehrungswürdigsten,

was der menschliche Geist hervorbrachte“ (Bd 12, 333). Wie Joachim

von Fiori unternimmt er es, die Gezeiten der Geschichte aus den

„Weltaltern“

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im Geiste Gottes herzuleiten, wo er mittels seiner

Potenzenlehre dem Bewußtsein Gottes deduktiv nachzuspüren suchte.

Und wenn Spann bei höchster Würdigung eines solchen Unterfangens

meint: „Das Schöpfertum, das hinter der Welt wirkt, bricht aus

Tiefen hervor, in denen niemand Grund fassen kann“ (Bd 12, 333);

so kommt er doch selbst zu einem Ergebnis, das dem Schellings wie

auch Joachims von Fiori nicht allzuferne steht:

„Einen allgemeinen Grundsatz des Weltgeschehens zu erkennen

halten wir dagegen nicht für unmöglich, und zwar vom Einzelnen aus.

Denn die innere Geschichte jedes Menschen hat denselben tiefsten

Grund, dieselbe tiefste Schöpferkraft in sich wie die Geschichte der

gesamten Menschheit. Daher, die Erstigkeit (das Prinzip) der Ge-

schichte in ihrem reinen Wesen zu erkennen, in ihrer Urrichtung , a u s

G o t t h e r a u s , i n G o t t z u r ü c k ' — das ist uns nicht ver-

wehrt. Grundsätze solcher Art beherrschen in der Tat überein-

stimmend die Geschichtsauffassung aller großen Philosophien.

Platon, Plotin, Augustinus, Bonaventura, Meister Eckehart, Fichte,

Schelling, Hegel stimmen darin überein“ (Bd 12, 334).

Damit zeigt sich uns auch in den letzten metaphysischen Dingen

der Geschichtsphilosophie eine beglückende Einheit aller idealisti-

schen Lehren. Einen Zugang zu ihrem einsichtigen Verständnis

öffnen uns aber erst die ganzheitlichen Kategorien mit ihren Ur-

weisen der Ausgliederung, Umgliederung und Rückverbundenheit.

Diese gibt uns überdies einen klaren Hinweis auf das Verhältnis

zwischen G e s c h i c h t e und ihrer Betrachtung, sei es durch

G e s c h i c h t s s c h r e i b u n g oder durch G e s c h i c h t s -

p h i l o s o p h i e . Es ist zugleich die Antwort auf die eingangs

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Friedrich Wilhelm Josef Schelling: Die Weltalter, in: Schriften von 1813—1830,

Darmstadt 1968, S. 1—50.