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und nur abgeleiteterweise um die Wege der Durchsetzung dieser
objektiven Ordnung innerhalb der subjektiven Denkvorgänge,
Gefühlsstärken, Abschätzungen
i
.
Grundlegend ist demgegenüber folgende Einsicht: Im objektiven
Gliederbau der Leistungen gibt es keine im eigentlichen Sinne
m e n g e n h a f t e n Leistungs-G r o ß e n ; sondern gibt es nur Lei -
stungen, die — trotzdem sie verschieden wichtigen Zielen dienen und
in diesem Sinne verschiedene Wichtigkeit (Gültigkeit, Rang) haben —
dennoch alle insoferne von g l e i c h e r W i c h t i g k e i t sind, als
jeweils in bestimmten Fällen alle Leistungen zum Aufbau eines
bestimmten Gebildes nötig sind. Denn alle zusammen helfen jeweils
einen bestimmten Leistungs- S t a n d des Gebildes damit erreichen.
Fällt nur eine dieser Leistungen aus, dann kann der bisherige Stand nicht
behauptet werden, fällt nur der kleine Finger weg, so ist das
Wohlbefinden gemindert, vermindert sich an der Hobelmaschine nur
die Schärfe des Messers oder die Spannung des Transmissionsriemens, so
ist der bisherige Leistungsstand nicht mehr erreicht. Für das
b i s h e r i g e Wohlbefinden, den b i s h e r i g e n Leistungsstand des
Körpers ist also der kleine Finger, für den bisherigen, den gegebenen
Leistungsstand der Hobelmaschine ist die bestimmte Spannung des
Transmissionsriemens ebenso unentbehrlich wie jedes andere
(inhaltlich unentbehrliche) Glied. Die Gleichwichtigkeit oder
Äquipollenz ist das Grundgesetz der Bildung der Leistungsgröße./
Niemals aber kommen Leistung und Leistungsgröße e i n z e l n e r
Glieder in Frage, stets kommt nur der von einem Gebilde als Ganzem
jeweils erreichte Leistungsstand in Frage. Unter „Leistungsstand“
verstehen wir jenen Stand der Zielerreichung, der durch die Leistungen
der Glieder eines Gebildes gegeben ist. Wir nennen ihn daher auch
„Leistungsebene“ oder „Gültigkeitsebene“ (nämlich nach dem Stande
dessen, was infolge der Leistungshöhe wirksam gültiges, das heißt
erreichbares Ziel geworden ist); ebenso sprechen wir von
Leistungsniveau oder Nutzenniveau nach der jeweiligen Höhenlage der
Leistung des Gebildes beziehungsweise der einzelnen Glieder in dessen
Rahmen. Der „Leistungsstand“ des Gebildes als Ganzes bezeichnet
dessen Gesamtleistung oder die Gebildeleistung. Nicht einzelne
Leistungen, sondern Gebildeleistungen mit bestimmtem Stande sind die
W i r k l i c h k e i t d e r W i r t s c h a f t . Um die Wichtig-
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Siehe unten S. 168.