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Ebenso wie man schädlichen Börsenmanövern entgegenzutreten ver-

mag, ebenso vermag man durch besondere Marktorganisationen die

Möglichkeit von Preisabstufungen zu schaffen, die den Arbeitern

Massenbedarfsgüter besonders billig sichern. — Etwas entfernt ähn-

liches ist ja zum Teil in der heutigen „Preissenkung“ schon da. Aber

wie wildgewachsen, wie chaotisch, wie individualistisch geht es da

vielfach (nicht immer) zu. Man behandelt die Frage als eine rein kal-

kulatorische — sie ist aber eine organisatorische! Ob die Preissen-

kung den Verbraucher auch wirklich erreicht, ob eine Absatzerhö-

hung damit gegeben, ob die fehlerhaften Entsprechungsverhält-

nisse der Wirtschaftszweige (Überindustrialisierung, Uberkapitali-

sierung und anderes) damit / behoben werden können und wie

weit — a l l e d i e s e e n t s c h e i d e n d e n F r a g e n s i n d

d u r c h a u s o r g a n i s a t o r i s c h e r A r t . Damit aber sind sie

zuletzt berufständische Angelegenheiten.

Auch die Frage, wie der Absatz zu vergrößern sei, ist weder zu-

erst eine Frage der „Kaufkraft der Massen“ noch auch nur eine

solche der „Verbilligung der Erzeugung“ — wie zwei einander ent-

gegenstehende Theorien behaupten — sondern eine Frage der Ge-

samtorganisation, der Gesamtgliederung des inneren Marktes, seiner

Befestigung, seiner Erweiterung durch Nutzung brachliegender Mit-

tel, so z. B. der „weißen Kohle“ in Österreich, siedlungsfähigen Bo-

dens im Reiche. Die technisch-kalkulative Ergiebigkeit steht gewiß

vor der „Kaufkraft der Massen“, aber auch sie darf nicht für sich

allein betrachtet werden, auch sie hat ihre Bedingungen in der Ge-

samtgliederung der Volks- und Weltwirtschaft. W e n n e i n

ü b e r i n d u s t

r i a l i s i e r t e s L a n d s e i n e B o d e n g r u n d -

l a g e e r w e i t e r t , d a n n k a n n d i e r i c h t i g e E n t -

s p r e c h u n g v o n G e w e r b e u n d L a n d w i r t s c h a f t

w i e d e r h e r g e s t e l l t w e r d e n .

Kehren wir zur Preisfrage selbst zurück, so möchten wir in der

Möglichkeit, durch A b s t u f u n g d e r P r e i s e den weniger

kaufkräftigen Schichten entgegenzukommen, eine sozialpolitische

Angelegenheit ersten Ranges erblicken, die doch zugleich auch er-

zeugungspolitisch zu werten ist, da sie imstande sein kann, die Er-

zeugung mächtig zu fördern. Das System der Großmarkthallen z. B.

(das billige Preise für Massenlebensmittel bringt) wäre schon ein An-

fang dazu. U n g l e i c h e P r e i s e , n i c h t g l e i c h e P r e i s e