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Hauptwerke des größten deutschen Volkswirtschaftslehrers und Ge-

sellschaftslehrers, Adam Müller, die „Elemente der Staatskunst"

(1809) und „Versuche einer neuen Theorie des Geldes“ (1816). Beide

sind weder im Buchhandel noch in unsern Büchereien zu haben und

enthalten doch die Grundgedanken, die für den heutigen Neubau der

Gesellschaft wieder aufgenommen werden müssen. Denn auch die

„Versuche“ sind mehr als ein Geldbuch; sie sind das reifste Werk

Adam Müllers, das seine staatsmännischen und volkswirtschaftlichen

Ansichten zusammenfaßt.

Außer den Grundwerken der Meister soll die vorliegende Samm-

lung aber auch die Q u e l l e n aufschließen, die uns über die Ge-

meinwesen großer Kulturen und Zeiten zusammenfassend Kunde

geben können. Im Grunde sind wir heute nur über das Römertum

und Griechentum genauer unterrichtet. Wenn wir uns aber fragen,

welche Staatszustände und Staatsansichten bei den alten Germanen,

bei den Iranern-Persern, bei den Indern und so fort geherrscht haben,

so finden wir hierüber weder ein Schrifttum, das der Rede wert wäre,

noch auch nur die Quellen dazu gesammelt. Hierzu wird ein Band

von Dr. Wolfgang Schultz, Wien (Institut für Osten und Orient),

der das alte Iran auf Grund keilschriftlicher und anderer Quellen

behandeln wird, einen vielversprechenden Anfang machen.

Die Herausgabe selbst soll möglichst nach dem Grundsatze durch-

geführt werden, daß ein weiteres Zurückgehen auf die Urwerke und

Quellen nicht mehr nötig ist. Die fremdsprachlichen Werke sollen

daher, so weit als möglich, an den wichtigen Stellen mit Begleittext

versehen werden.

Die „Herdflamme“ darf ihren Namen mit Recht tragen, wenn es

gelingt, die Funken des Gemeinschaftsgedankens von überallher zu

sammeln und zu einem heiligen Feuer emporschlagen zu lassen.

Wien, zu Ostern 1921

Othmar Spann