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dern eine Gezweiung, in welcher die sichtbare Schöpfung erscheint.
Die Gezweiung zwischen den beiden Reichen — dem Stofflichen
und dem reinen Ideenreiche — nannten wir G e z w e i u n g h ö -
h e r e r O r d n u n g oder Urgezweiung.
Es läßt sich aber auch leicht aus jenem plotinischen Begriffe des
Stoffes, welchem der Emanationsgedanke und der Gedanke der ge-
raden Stufenfolge des Seins zugrunde liegt, zeigen, daß eine „Ver-
körperung“ der Idee auf seiner Grundlage nicht möglich ist
1
.
Ebenso muß jene Fassung des Begriffes der Materie, wonach diese
nur passive Möglichkeit oder Möglichkeit schlechthin sein soll (der
aristotelische Begriff, der dem eben erwähnten Begriffe der Stu-
fenfolge eng verwandt ist) als ein ungenügender erkannt werden.
Die rein passive Möglichkeit könnte niemals zur „Verkörperung“
der Idee in der Materie führen. Denn die erleidende (passive) ist
noch keine wirkende (reale) Möglichkeit. Wo ist das W i r k -
l i c h e , so müssen wir fragen, a n dem die Verwirklichung einer
Möglichkeit, einer Idee beginnen könnte, bei dem sie ansetzen
könnte? Zumal ja die aristotelisch-scholastische Lehre, im geneti-
schen Sinne mit vollem Rechte, den Satz vertritt: Das Wirkliche ist
vor dem Möglichen. Das Wirkliche ist notwendig, damit die mög-
liche Idee auch wirklich werde. / Reale Möglichkeit also ist nur
dort, wo wenigstens ein Teil des Möglichen auch verwirklicht ist,
zum Beispiel im Samenkorn. Das widerspricht aber jenem Begriffe
der Materie, da sie selbst nirgends Wirkliches, überall nur Mögliches
ist. Ferner: Ohne einen bestimmten Ausgliederungsplan, das heißt
E n t f a l t u n g s p l a n ,
d e r
n o c h
g e b u n d e n
i s t ,
k a n n e i n M ö g l i c h e s a u c h n i c h t g e d a c h t w e r -
d e n . Hätte aber die Materie einen bestimmten Entfaltungsplan in
sich selbst, dann hätte sie auch schon die ihr a r t e i g e n e n
F o r m e n in sich — sie wäre nicht mehr auf die Formen des Gei-
stes, nicht mehr auf die Ideenwelt angewiesen. Sie wäre auch nicht
mehr das schlechthin Formlose, nicht mehr das, was zu allem werden
kann.
Daraus folgt: Die I d e e n w e l t k a n n i n d i e M a t e -
r i e n i c h t „ h e r a b s t e i g e n “ , s i c h n i c h t i n i h r
a u s g l i e d e r n , die stofflichen Elementardinge haben ihre We-
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Siehe oben S. 169 ff
.