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Hand, als ihn die Philosophie Hegels entwickelte. Wir haben näm-

lich mit dem Begriff der Spannung das Gegensätzliche als ein Be-

wegendes und Verjüngendes der Geschichte gerettet, sowohl ohne

es als das Ursprüngliche der Geschichte erklären zu müssen; wie

auch ohne das künstlich Entwerfende (deduktive), Unlebendige,

Äußerliche der Hegelischen Dialektik mit in Kauf nehmen zu müs-

sen. Ferner ist auch das Einförmige, das geradezu Zwangsläufig-

Eindeutige, Medianische des dialektischen Fortganges vermieden, da

nach unserem Lehrbegriffe Fehlgründung und Fehlentfaltung als

Brüche und Gegenbrüche tatsächlich die größte Fülle von Spannun-

gen hervorrufen, die nicht im ideellen Gange der Umgliederung

vorgezeichnet sind. — Daß das dialektische Verfahren die Frucht-

barkeit des Gegensatzes in der Geschichte erkannt hat, war ein Ver-

dienst. Daß es, ähnlich wie Heraklit, den Gegensatz, die Verneinung,

den Widerstreit als den Urbeweger aller Geschichte, den „Krieg als

Vater aller Dinge“ erklärt, ist für uns unannehmbar. Wir erkennen,

wie betont, die Fruchtbarkeit der Spannung im wirklichen, ge-

schichtlichen Umgliederungsgange an, aber nicht als eine ursprüng-

liche, sondern als e i n e d e m B e r e i c h e d e r U n v o l l -

k o m m e n h e i t a n g e h ö r i g e , a b g e l e i t e t e K r a f t ; als

eine trotz ihrer Unvollkommenheit noch wirksame, nämlich wie-

derherstellende, wiedervervollkommnende Kraft. Nicht die Span-

nung (der Widerspruch aus Bruch und Stauung) selbst ist das Her-

vortreibende, das Schöpferische in der Umgliederung. Vielmehr liegt

in der zeitlichen Ungeschlossenheit an sich, wie sie schon der v o l l -

k o m m e n e n Ganzheit eigen ist, der Anreiz zur Umgliederung.

Schon in der Ungeschlossenheit der vollkommenen Ganzheit liegt

Schöpfertum. Diese Ungeschlossenheit der reinen Ganzheit hat Ste-

tigkeit in der Entsprechungsfolge an sich, kann daher nicht nach

dialektischem Vorbilde als Setzung und Gegensetzung, Plus und

Minus, gefaßt werden.

Die Frage ist nun, wieso durch Unvollkommenheit der / Ganz-

heit die Schöpferkraft nicht vernichtet wird, sondern in Form der

Spannung neu auftritt.

Sehen wir genauer zu, so finden wir als entscheidende Folge der

Mißentsprechung eine E r w e i t e r u n g d e r U n g e s c h l o s -

s e n h e i t in der Ganzheit — dadurch nämlich, daß nunmehr nicht

nur die Ungeschlossenheit der Umgliederung, sondern auch die der