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vermittelt auftreten, vermittelt durch die verschiedenen Schichten

hindurch, die wir oben anzeigten.

Der biologische Erbstoff, das heißt der organisch-leibliche Bestand

der R a s s e , erscheint selbst wieder nicht unmittelbar, son- / dem

gegliedert nach Mann und Weib, Jugend und Alter, das heißt in

einem bestimmten Bevölkerungsaufbau, durch den hindurch er erst

gesellschaftlich-geschichtlich wirksam wird. Da der Bevölkerungs-

aufbau nur eine Erscheinungsweise der Rasse ist, hat diese natürlich

den Vorrang vor den Besonderheiten ihres Erscheinens. — Daß die

höhere Schichte die Gesetze der niederen nicht umstößt, ist ein all-

gemeines Gesetz der Kategorienlehre

1

. Die Gesetze der Vererbung

werden durch Gesetze der gesellschaftlichen Geisteslehre nicht um-

gestoßen. Daher stoßen auch die Spannungen aus dem gesellschaft-

lichen Geiste und seiner Umgliederung die Spannungen aus den

leiblich-sinnlichen Umgliederungen, aus dem Erbgang der Rasse

nicht um; und ebensowenig jene aus den umweltlichen Veränderun-

gen. Nicht ein Aufheben der Gesetze der niederen Ebene steht in

Frage, sondern eine Überhöhung! Das gleiche gilt für die Über-

höhung innerhalb der gleichgeordneten Spannungen durch führende

Leistung (Führung und Nachfolge).

In jeder Schichte zeigt sich eine unwiederholbare Einzigkeit. Die

Spannungen in den jeweiligen Teilganzen und Stufen, im jeweiligen

Erbstoffe der Rasse und seiner Bevölkerungsgliederung, in der je-

weiligen Umwelt sind immer einzigartig. In keinem Augenblicke

der Weltgeschichte ist etwas Gleichartiges, stets nur Verschiedenarti-

ges da. Die Weltgeschichte ist ein Blitzgewebe unaufhörlich fortge-

hender, überall einzigartiger unwiederholbarer Spannungen. Sie be-

stehen aber nicht als ein chaotisches Nebeneinander, sondern durch

Überhöhung. Diese Überhöhung ist es, welche in den Vorrängen

zum Ausdrucke kommt.

Schließlich können wir noch eine andere wichtige Erscheinung

feststellen: das, was man Periodizität, W i e d e r k e h r , / K r e i s -

l a u f o d e r U m t r i e b d e r S p a n n u n g e n nennen könnte.

Die Spannungen zwischen Jugend und Alter, Mann und Weib,

Mensch und Umwelt (das sind die vorbedingenden Spannungen)

* S.

1

Vgl. meine Bücher: Kategorienlehre (1924), 2. Aufl., Jena 1939, S. 356

[3. Aufl., Graz 1969, S. 321 f.]; Gesellschaftslehre (1914), 3. Aufl., München 1930,

S. 361 [4. Aufl., Graz 1969, S. 434].