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(2)

die jeweils nachgeordnete der genannten Schichten hat der je-

weils vorgeordneten Schichte gegenüber eine verhältnismäßig werk-

zeugliche Stellung; aber aus dem Eigenleben jeder Schichte folgt:

(3)

die jeweils vorgeordnete Schichte stößt die arteigenen Gesetze

der nachgeordneten nicht um. — Ferner gilt in bezug auf die leib-

lich-sinnlichen Spannungen:

(4)

Innerhalb der leiblich-sinnlichen Spannungen haben die aus

der Rasse hervorgehenden Spannungen den Vorrang vor den aus

dem Bevölkerungsaufbau hervorgehenden.

/

(5)

Innerhalb gleichgeordneter Spannungen innergesellschaftlicher

Art haben die führenden Spannungen den Vorrang vor den geführ-

ten. — Auf diesem Vorrang beruht die geschichtliche Stellung des

großen Mannes, der als T r ä g e r der Spannungen zwischen geisti-

gen wie anstaltlichen Ganzheiten auftritt.

Die Unterscheidung eigener Schichten von Spannungen, nämlich

der innergesellschaftlichen, leiblichen, umweltlichen, hellt die ver-

schiedenen i n n e r e n S c h i c h t e n d e s W e r d e z u s a m -

m e n h a n g e s d e r G e s c h i c h t e auf; der uns in der unmit-

telbaren Erfahrung als Ein konkreter Strom des Geschehens ent-

gegentritt. Durch die Unterscheidung der inneren Schichten, das be-

stätigt sich hier, wird für die Geschichtsschreiber ganz allgemein die

Erkenntnis und Zergliederung erleichtert.

Daß die jeweils niedere Schichte für die jeweils höhere als ver-

hältnismäßig werkzeuglich erscheint, ist damit gegeben, daß das

Niedere oder Nachgeordnete überall Voraussetzung und Unterlage

für das Höhere oder Vorgeordnete in einer mehr äußerlichen Weise

ist. Die niedere Schichte ist für die obere kein Was, sondern ein

Wie, ein Wie der Durchführung, ein Werkzeug, Triebwerk, Stoff.

Für den Geist ist der Erbstoff und der organische Leib Stoff und

Werkzeug, mit dem er arbeitet. Für den organischen Leib ist die

äußere Umwelt ein dienstbares Mittel der Ernährung, Stoff und

Werkzeug, mit dem er arbeitet. Im Vergleiche zur höheren Schichte

hat die niedere also stets etwas Mechanisches, verhältnismäßig

Zwangsläufiges, Naturhaftes. So ist das Naturhafte in der Geschichte

stets nur etwas Verhältnismäßiges. Den reinen „Automatismus“ der

„Naturgesetze“ (selbst wenn er in der Natur bestände, was wir leug-

nen) gibt es in der Geschichte niemals unmittelbar, er kann nur