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gliederung, das zeigte sich schon in früheren Zusammenhängen,

ist erst dann erklärt, wenn die Umgliederung als ihre notwendige

Erweiterung und Folgerung begriffen ist.

Den Schlüssel dazu gab uns der Begriff der Vermittlung. Dieser

Begriff ist uns, als der Ebene des geschöpflichen Schaffens angehörig,

immer wieder aufgestoßen, während sich das Unmittelbare als dem

Urschaffen angehörig zeigte. „Ausgliederung" ist ein Inbegriff von

einzelnen Gliedern, die das Ganze, das an sich nicht erscheint, ver-

mittelt. Was das heißt, erprobte sich in verschiedenen Zusammen-

hängen und braucht hier nicht mehr ausgeführt zu werden. Daß die

Ganzheit sich in vielerlei Einzelbestimmtheiten, den Gliedern, dar-

stellt, sich in ihnen setzt und formt, war schon in der „Kategorien-

lehre“ wie immer wieder der Gegenstand unserer Betrachtung. Wir

nehmen aber jetzt dieses Sichsetzen, Formen, Darstellen, Ausglie-

dern von der Seite her, daß es ein Vermitteln der Ganzheit ist.

„Vermitteln“ deutet nun erstens auf ein zu Vermittelndes; „Ver-

mitteln“ ist ferner dadurch gekennzeichnet, daß es das zu Ver-

mittelnde nicht vollständig darstellt und ausschöpft. Wie die Sprache

nicht alles erschöpft, was der Geist ausdrücken kann (daher auch

immer wieder ihre Unzulänglichkeit beklagt wird), so erschöpft

auch die Ausgliederung nicht das Ausgliedernde. / Jene Sätze der

Kategorienlehre, welche die Rückverbundenheit begründen: „das

Ganze geht in den Gliedern nicht unter; das Ganze erschöpft sich

nicht in den Gliedern; die sich ausgliedernde Ganzheit an sich formt

sich in den Gliedern, aber sie verformt sich in ihnen nicht; weshalb

sie am Grunde bleibt und die Glieder in sich befaßt, in sich rück-

verbindet“ — alle diese Sätze sagen aus, daß die Glieder ihren Aus-

gliederungsgrund, die Ganzheit, nicht vollständig zur Vermittelung

bringen. — Vermittelung ist also, da ihr Wesen darin besteht, daß

das Vermittelte in ihr nicht erschöpft wird, ein vorläufiger Zustand.

Das zu Vermittelnde dagegen ist: die Fülle, das Überlegene, das

Wesen an sich oder, im Vergleiche zu der begrenzten Einzelbe-

stimmtheit des Vermittelnden, das Uber-Wesen, das Leben an sich

— „in ipso vita erat“.

Indem nun das Vermittelnde das Unvollständige, seiner selbst

nicht vollkommen Mächtige ist, kann es bei der einmaligen Ver-

mittelung, der Ausgliederung nicht bleiben; es muß eine fort-

gehende, eine immer neue Vermittelung einsetzen — wodurch eine