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III. Die Verzeitlichung der Schöpfung
(Fortsetzung der Schöpfungslehre)
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Der Lehrbegriff der Schöpfung soll die letzten Voraussetzungen
alles Geschehens, aller Geschichte aufdecken. Er hat uns die Hinter-
gründe der Welt verständlich zu machen. Wir entwickelten ihn
soweit, daß wir den Irrtum vermieden, diese Hintergründe seien
geradewegs ein Inbegriff von Vorbestimmtheit, von Vorbildlichkeit
der Geschichte. Daß alles Irdische an den Himmel gekettet ist, alles
Mittelbare im Unmittelbaren verankert sei, dieser uralten Weisheit
haben auch wir gehuldigt. Jedoch darf sie nicht in einem allzu
einfachen Sinne verstanden werden. Der „Himmel“ ist ein Sein
von höherer Art, in welchem unsere Kategorien nicht gelten. Die
Weisen der Ausgliederung können nicht ohne weiteres in das Vor-
sein übertragen werden. Wenn das Irdische im Himmlischen eine
Vorgeschichte hat, so bedeutet doch das Wort „Geschichte“ dort
etwas anderes. Denn der tiefe Ankergrund der Welt, in dem sie
rückverbunden und befaßt ist, ist zeitlos.
Damit sind wir auf den B e g r i f f d e r Z e i t gewiesen, der
zur Geschichtlichkeit der Welt gehört (ein Zusammenhang, den
schon Baader klar erkannte). Von der Schöpfungslehre kommen wir
zur Zeitlehre. Die Hauptpunkte des Lehrbegriffes der Zeit haben
wir schon an anderen Orten entwickelt. Hier handelt es sich um
das Verhältnis zur Geschichte. Dieses Verhältnis ist vom Schöpfungs-
begriffe aus zu erklären. Die Frage geht zuerst darum, warum es
bei der Weltschöpfung nicht bleibt, / warum mit dem Gebäude der
Entsprechungen des Geistes die Schöpfung nicht beendet ist. Anders
gesagt, warum die Ausgliederung in Umgliederung übergehen muß.
A.
W a r u m b l e i b t e s n i c h t b e i d e r A u s g l i e d e -
r u n g ? W a r u m m u ß U m g l i e d e r u n g s e i n ?
Nichts beharrt, alles verändert sich; nicht Ausgliederung ist,
sondern nur Umgliederung. Auch der Geist tritt nicht als Sein auf,
sondern nur in Geschichte. So spricht die Erfahrung. Daher, wenn
die Geschichte begriffen werden soll, muß die notwendige Einheit
von Ausgliederung und Umgliederung begriffen werden. Die Aus-
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