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die Versenkung in Gott unterstützt, herbeigeführt werden. Daher

drücken die Entsprechungen, insbesondere die heilige Handlung, den

inneren Gehalt der Frömmigkeit aus; sie bilden die heilige Sage, den

theologischen Gedanken ab

1

.

Gerade damit aber sollen sie einen m a g i s c h e n Z w a n g aus-

üben, und zwar dahin, daß Gott die Teilnahme an seinem Leben und

daß er seine Gaben gewähre. Hier gilt wieder: „Das Himmelreich

leidet Gewalt“.

Daher soll mit der Opferhandlung auch der Gang der Natur be-

einflußt, das Gute in ihr gestärkt, das Dämonische, Böse geschwächt

werden, nicht nur vom Standpunkt der Fruchtbarkeit, auch von

dem der Sittlichkeit aus.

Heilige Handlungen im engeren Sinn sind die S a k r a m e n t e

u n d G n a d e n m i t t e l , vom Ritual nicht immer trennbar. Sie

sind göttliche Stiftung oder wollen es sein.

Versenkung und (damit verbundener) Verzicht sind das Ur-

sprüngliche, Entsprechung und magischer Zwang das Abgeleitete am

Opfer.

In der Versenkung haben wir die mystische Seite des Opfers vor

uns, im Verzicht die sittliche Seite, in den Entsprechungen, vor allem

in der heiligen Handlung mit ihrem Ritual, die magische Seite.

Das Wesentlichste ist und bleibt unseres Erachtens jedoch stets

die innere Aktion, die Versenkung, die Andacht. Diese Behauptung

widerspricht freilich der herrschenden Meinung, doch könnten wir

dafür vieles aus dem religiösen Schrifttum anführen. Wir begnügen

uns mit einem Hinweis auf das Li-Gi.

„Opfer ist nicht etwas, was von außen an den Menschen herankommt, es

kommt von innen her und hat seinen Ursprung in seinem Herzen. Wenn das

Herz tief bewegt ist, wird dem Ausdruck verliehen in den Zeremonien. Darum

kann nur ein tüchtiger und tugendhafter Mensch eine vollständige Darstellung

der Idee des Opfers geben“

2

.

Darüber hinaus kann aber die heilige Handlung, da sie gött- /

liche Stiftung ist, noch durch die Gnade wirken — ein Geheimnis

der wahrhaften Religion.

Von diesen drei Seiten aus — Versenkung, Verzicht, Handlung —

erkennen wir auch die E n t a r t u n g e n des Opfers: An die

1

Siehe unten S. 270.

2

Li-Gi, aus dem Chinesischen von Richard Wilhelm, Jena 1930, S. 22.