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Der Denkende ist der (subjektive) Geist, das Gedachte ist Geist und

Natur. Beide zeigen uns ein ganzheitliches Gefüge. Es wird festge-

halten durch die K a t e g o r i e n - u n d d i e G e i s t e s l e h r e .

Die Grundbegriffe beider sind darum auch die der Logik, die damit

eine Zentralstellung in der Philosophie erhält. Die g a n z h e i t -

l i c h e L o g i k ist Spanns reifes Alterswerk. Sie läßt das Formale

weit hinter sich und unter sich; sie führt hin zum Ausgliederungs-

prinzip des L o g o s , weil sie die Welt der G e d a n k e n und die

Welt des G e d a c h t e n i n i h m r ü c k v e r b i n d e t .

Auch in der Grundlegung der Logik ist Spann auf die l e t z t e

G r u n d f r a g e zurückgegangen: Steht das Denken dem Sein als

dem Objekt des Denkens frontal, das heißt innerlich fremd, gegen-

über, und sind es allein die Kategorien des Denkens, die dieses be-

stimmen und die daher die Objekte „formal“ in das System der

geistigen Anschauungen einordnen? Oder haben das Denken und

das von ihm gedachte Sein eine gemeinsame höhere Mitte?

Im ersten Falle wird unter ,,S e i n“ das geistige Sein nicht mit-

einbezogen, sondern — wie ausgemacht -- nur jenes der ä u ß e r e n

O b j e k t e verstanden. Dabei entspricht es ganz dem kausallogischen

Denken, daß sich die Erkenntnistheorie auf einer einzigen Ebene be-

wegt, auf der Ebene der Erscheinungen. Hier erkennendes Subjekt,

dort seiendes, erscheinendes Objekt. Folgerichtig müßte dem einen

oder anderen der Vorrang eingeräumt werden. Die Folge wäre

schließlich entweder S o l i p s i s m u s oder S e n s u a l i s m u s .

Da jener aber doch zu wirklichkeitsfremd ist, um heutzutage (in

der Zeit des Nicht-zu-Ende-denken-Könnens!) noch vertreten zu

werden, ist dieser die erklärte oder unerklärte, mehr oder minder

unbewußte Voraussetzung der herrschenden Logik, nicht nur der

empiristischen, sondern auch der sogenannten formalen Logik. Un-

erklärt ist dabei allerdings auch, wie denn die Logik zu ihren Denk-

formen kommt, bzw. wieso die äußeren Objekte sich in diese zwängen

lassen, wenn Denkformen und Dinge sich nicht von vornherein ent-

sprechen, womit aber schon ein gemeinsames Drittes gefordert wer-

den müßte, in dem sie enthalten sind. Auch die formale Logik ist

nur ein Kompromiß, aber keine letztgültige Lösung.

Haben S e i n u n d D e n k e n jedoch eine g e m e i n s a m e

M i t t e , weil das Denken eben auch eine Form, ja die eigentliche,