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schau, Weissagungen usw. All diese Erscheinungen finden sich in den

polytheistischen Religionen.

Dann im magischen Heilwissen. Auch hier spielt ein somnambuler

Bereitschaftszustand die wichtigste Rolle, indem er dazu befähigt,

das Heilwissen zu erlangen.

In den alten Religionen war daher auch stets das Priestertum mit

dem Berufe des Arztes verbunden.

Bedeutsam erscheinen auch jene Sinnbilder magischer Erleb-

nisse, wie der Kampf der Götter und Titanen und die Welt der

Halbgötter in der Sagenwelt.

Schließlich kann die magische Weitsicht die Durchdringung des

gesamten Lebens darstellen und gibt diesem dann einen sakral ge-

ordneten Charakter, eine eigenständige Art und Weise des Exi-

stierens, deren Auswirkungen sich in bestimmten sittlichen Ord-

nungen und Rechtsbräuchen offenbaren.

Je mehr aber jene Urelemente, die jeglicher mystischer und magi-

scher Übung zugrunde liegen, vergröbert und aufgelöst werden,

desto leichter wandeln sich Mystik und Magie in ein leeres, nach

außen gerichtetes Tun (schwarze Magie).

Zwei Richtungen gilt es also zu sehen:

(1) Die Gottesverwandtschaft des Menschen als religiöse Kate-

gorie — aus der Mystik gewonnen — befähigt ihn, Einflüsse der

Gottheit in sich aufzunehmen.

(2) Der unmittelbare Kontakt mit den immateriellen Zentren

erlaubt ihm weiter, Einfluß auf das Innere geistiger und natürlicher

„Wesen“ auszuüben.

Derart nimmt der Mensch eine S o n d e r s t e l l u n g in der

Welt ein, als hervorragender Träger der geistigen Wirkungsmacht, die

als „zeugende“ Kraft in der Welt des Stoffes die Natur ihm wesen-

haft untertan ansieht.

In dieser Spannung zum geist-göttlichen Ursprung, zu der dem

Wesen nach untergeordneten, aber tatsächlich oft bedrängenden

Natur steht dem Menschen mit der Magie eine „Praxis“ zur Ver-

fügung, Weltbewältigung und -bemächtigung zu gewährleisten, ohne

das Band zum Ursprung zu zerstören.

Gleichzeitig kann M a g i e als Ausdruck und Möglichkeit des

menschlichen Geistes ein Sinnbild für die Bewährung, Bewahrung