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muß (denn Robinson ist nur eine Abstraktion); ebensowenig ist der

Wettbewerb eine arteigen wirtschaftliche Erscheinung, trotzdem er

nirgends vollständig fehlen kann, wo lebendige Wirtschaft vorhanden

ist. Wettbewerb gehört nicht zum Wesen der Wirtschaft. Gleichwie

die Häufung ist der freie Wettbewerb nicht selbst eine wirtschaftliche

Erscheinung, weil mit dem, was die Natur des Wirtschaften, des

Verfolgens der Ziele mit Mitteln ausmacht, seinem Begriffe nach

weder oftmalige Gesetztheit noch Wettbewerb gegeben ist. Freier

„Verkehr“ und freier Wettbewerb steht grundsätzlich unter der

Voraussetzung des Kapitals höherer Ordnung

1

.

Die Wirkung des Wettbewerbes ist dann zweifach:

1.

der Wettbewerb kann der gefügelosen Masse doch ein gewisses

Gefüge verleihen;

2.

er bildet dadurch das Organ einer gewissen Vereinheitlichung

der Verkehrswirtschaft, die sonst bei oftmaliger Gesetztheit in eine

völlig chaotische, atomistische Masse auseinanderfallen müßte.

Daneben hat der freie Wettbewerb, soweit er nicht durch Kapital

höherer Ordnung gebändigt und gelenkt wird, allerdings durchaus

z e r s t ö r e n d e Wirkung, wie die Entstehung der K r i

n u n d d e s P r o l e t a r i a t s geschichtlich beweist.

Wesentlich ist zur richtigen Vorstellung der ordnendenWirkung des Wettbewerbes

allerdings, daß er niemals von Grund auf, niemals aus einem chaotischen und

gestaltlosen Zustand heraus sein Werk beginnt, sondern stets in einer durch Kapital

höherer Ordnung einheitlich gestalteten Wirtschaft.

/

Der Wettbewerb gibt der Häufung oder Masse gleichsam ein

Gefüge,

soferne

die

Leistungen

(beziehungsweise

die

dahinterstehenden Personen) durch ihn in „Beziehung“ zueinander

gebracht werden. Diese „Beziehungen“ sind allerdings negativer Art,

indem sie Kampf, nicht Vereinigung in sich schließen; aber sie können

doch auch ins Positive ausschlagen, soferne sie, gelenkt durch Kapital

höherer Ordnung, einen Einheitsbezug zur Folge haben. Dieser

„Einheitsbezug“ ist das Wesentliche. Er bedeutet, daß

W e t t b e w e r b z w a r a m E i n z e l n e n e r s c h e i n t ,

a b e r n u r i n s o w e i t b e s t e h t u n d w i r k t , a l s e r

G a n z h e i t e n a u f b a u t o d e r z e r s t ö r t .

Von den Klassikern wurde die vereinheitlichende, gefügeschaffende Wirkung des

Wettbewerbes übersehen, sie sahen darin n u r den Kampf autarker, ato-

1

Darüber siehe unten S. 190 ff.