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IV. Häufungsverhältnis und Ausgliederungsordnung
der Wirtschaft
Die Betrachtung der Häufungsverhältnisse ist dem heutigen
volkswirtschaftlichen Denken sehr geläufig. Man spricht von einer
„agrarischen“ und „industriellen“ Volkswirtschaft, von einer
„kapitalreichen“ und „kapitalarmen“, von einer im Warenhandel
„aktiven“ und „passiven“ Volkswirtschaft — lauter geschichtlich
gegebene Häufungsverhältnisse, die der Volkswirtschaft ihr Gepräge
geben. Alle derartigen Häufungsverhältnisse werden von den
geschichtlich bedingten Häufungen, dem natürlichen Reichtum, der
geographischen Lage eines Landes und so fort abhängen. Die
kongregale Proportion geht zwar auf die Entsprechung höherer
Ordnung zurück, hat aber infolge Hinzutretens äußerer Bedingungen
nicht dieselbe organische Notwendigkeit wie diese.
Wir stoßen immer wieder auf die Tatsache: daß die Häufung nicht
zur Ausgliederungsordnung, sondern zum ä u ß e r e n Bestand der
Wirtschaft gehört.
1.
Die Tatsache, daß die Wirtschaft vielwurzelig aufgebaut ist, also
nach dem Gesetz der Entsprechung innerhalb der Gebilde und der
Entsprechung höherer Ordnung im Zusammenhang der Gebilde; und
2.
die Tatsache der Periodizität und der Wirtschaftsdauer genügt,
um das Gerüst, die Grundzüge einer idealen Wirtschaft bei
Geschlossenheit des gesamtwirtschaftlichen Ganges zu schaffen; aber
3.
e r s t d i e o f t m a l i g e G e s e t z t h e i t a l l e r
e i n z e l n e n
F a k t o r e n
m a c h t
d i e
V o l k s w i r t s c h a f t w i r k l i c h u n d l e b e n d i g , verleiht
ihr jene ungezählten Abweichungen von dem allgemeinen „Bauplan“,
die
sie
zur
unwiederholbaren
ges c h i c h t l i c h e n
I n d i v i d u a l i t ä t machen.
D a r u m g l e i c h t e i n e V o l k s w i r t s c h a f t s o
w e n i g d e r a n d e r e n w i e e i n B l a t t d e m a n d e r e n ,
darum gibt es Volkswirtschaften verschiedenen Schlages („Typen“).
Es lohnt, hier einige Grundtatsachen beispielsweise anzuführen.
So zuerst die B e v ö l k e r u n g s z a h l selbst wie großenteils auch deren
Gliederung in Arm und Reich, Begabt und Unbegabt, Belehrt und Unbelehrt; dann die
Hilfsmittel der Wirtschaft, welche die N a t u r s c h ä t z e als „schlummernde
Produktionsfaktoren“ darbieten in der Fruchtbarkeit des Bodens, im Vorhandensein
von Kohle, Eisen, Erden, Steinen und Metallen, in K l i m a , Sonne, im
Vorhandensein von n a t ü r l i c h e n V e r k e h r s w e g e n durch