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theorie anders verfahren (von Adam Müller, der zu keinem letzten

Ergebnis kam, abgesehen). Um einen Beginn zu machen, ist indessen

ein anderes Vorgehen, als atomistische „Gegebenheiten“ zu setzen, für

die Werttheorie oft schwer möglich. Wir sahen oben, daß insbesondere

die „Zurechnung“ jener Weg ist, auf dem auch die Rechentheorie

organisch werden kann.

Der Grund für die scheinbare Objektivität der Untersuchung auf

jenen Gebieten ist also: daß die theoretische Volkswirtschaftslehre

dabei notwendig eine atomistische Unterstellung macht, daß sie in

jenen Fällen nur atomistisch gedachte Größen und Leistungen

untersucht, indem sie jeweils von ihnen als von schlechthin „ge- /

gebenen“ ausgeht — und es auch dabei bewenden läßt. Diese

Bedeutung ganz allein hat ja das Dogma vom „Eigennutz“. Denn in ihm

liegt nicht etwa bloßer „Egoismus“, sondern verfahrenmäßig bedeutet

es ganz etwas anderes: daß die Einzelnen und ihre Taten als

voneinander unabhängige, in sich fertige und geschlossene

Gegebenheiten gefaßt werden, die autark nach dem wirtschaftlichen

Grundsatz einander gegenübertreten. Von Q u e s n a y b i s

R i c a r d o u n d M i l l , i n e i n g e s c h r ä n k t e m S i n n e

s o g a r b i s M e n g e r u n d B ö h m - B a w e r k , w a r e n

a l l e

V e r f e c h t e r

d e s

„ E i g e n n u t z e s “

N a t u r r e c h t l e r , I n d i v i d u a l i s t e n . Dies ist kein Zufall,

sondern liegt in einer verfahrlichen Notwendigkeit beschlossen; und es

ist lehrreich zu sehen, wie von Wieser in dem Maße, als er sich vom

Individualismus entfernt, in seiner „Theorie der gesellschaftlichen

Wirtschaft“ auch die individualistische Annahme verläßt und damit

universalistische Fülle erlangt. — In Wahrheit treten, wie wir oben

immer wieder entwickelt haben (so z. B. Begriff des Tausches

1

),

einander niemals autark gegebene „Wertschätzungen“, wahrhaft

e i n z e l n e Waren, Wirtschafter, Leistungen auf dem Markt

gegenüber, sondern immer nur solche, die wesenhaft mit

Überindividuellem verbunden sind, die auf anderes hingeordnet,

angelegt und schon durch vorhergegangene oder erwartete Preise,

Kosten, Marktgestaltungen bedingt sind. Die Märkte sind niemals

atomistische Aggregate, aber die Volkswirtschaftslehre kann oft nicht

anders Vorgehen, als mit autark gedachten Gegebenheiten zu beginnen,

soll sie überhaupt einen Anfang machen, die Gesetze des

wirtschaftlichen Handelns zu

1

Siehe oben S. 155 ff.