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dieses Bestimmungsstück mit Recht als das „wirtschaftlich Erste“
(Prinzip), den „wirtschaftlichen Grundsatz“ bezeichnet
1
.
II.
Die Notwendigkeit im Begriff der Wirtschaft
Im wirtschaftlichen Abwägen liegt Notwendigkeit, strenge
Eindeutigkeit, Gesetzmäßigkeit. Woher kommt diese? Sie liegt bereits
in der Aufgabe, in der Beziehung „Mittel für Ziele“ beschlossen. / Sind
die Mittel knapp, so kann nur ein Teil des Zieles erreicht werden. Dieser
Teil ist, wie ausgeführt, der noch mögliche Teil, er ist zugleich
notwendig das Höchstmaß des Erreichbaren, der sogenannte
„größtmögliche“ Teil. Es kann nur e i n e n eben noch möglichen Teil
der Zielerreichung geben (der notwendig auch der größte ist), und nur
e i n e Rangordnung der Mittel, die jenen möglichen Teil in sich
schließt. D i e s b i r g t b e r e i t s d i e E i n d e u t i g k e i t , d i e
N o t w e n d i g k e i t a l l e r W i r t s c h a f t s a k t e u n d i h r e s
F o r t g a n g e s i n s i c h . Wir sahen, wie diese innere
Notwendigkeit des „Abwägens“ die Formen von Ausgleichen und
Sparen annimmt. In diesen Formen findet das Abwägen der Mittel jene
Funktionswidmungen für sie, welche die noch möglichen Ziele
verbürgen.
Hiermit ist, wenn auch nur ganz im allgemeinen, das Walten einer
Notwendigkeit in der Wirtschaft aus ihrer innersten Wesenheit heraus
aufgezeigt. Dies mag für jetzt genügen. Von der methodologischen Seite
her werden wir diese Frage später noch gründlicher zu betrachten
haben
2
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Z w e i t e r A b s c h n i t t
Die Erscheinungsformen der Wirtschaft
§ 5. Die Erscheinungsformen der Wirtschaft:
reine Wirtschaft, Unwirtschaftlichkeit, Wirtschafts-
umgliederung, Nebenwirtschaft und Wirtschaftslosigkeit
Es war ein Mangel aller bisherigen Begriffsbestimmungen der
Wirtschaft, ausschließlich die strenge oder „reine“, das ist die voll-
1
Eine weitere Ausdeutung des Begriffes der Wirtschaft siehe unten S. 95 ff.
und 101 ff.
2
Siehe unten § 35, S. 301 ff.