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scheinung besteht darin, daß bei unrationalem Abwägen, bei falscher

Rangzuweisung an die Mittel, das Ausgleichen zur Unebenheit,

Unausgeglichenheit in der Rangordnung der Mittel (beziehungsweise

in der Zielerreichung) führt. Statt „Widmen auf Grund ausgleichenden

Abwägens“ ist die Unwirtschaftlichkeit im engeren Sinne: Widmen bei

nicht ausgleichendem Abwägen der Mittel; und Nichtausgleichung

schließt notwendig Unebenheit der Zielerreichung in sich. Die Ursache

der Nichtausgleichung ist entweder Unfähigkeit zum Wirtschaftsplan,

zum Rangordnen überhaupt seitens des Wirtschafters oder Unfähigkeit

zur

Neugestaltung

des

Wirtschaftsplanes

bei

geänderten

Wirtschaftsbedingungen.

Die artgemäßen Folgen der Unwirtschaftlichkeit sind bisher noch nicht planmäßig

untersucht worden, könnten aber namentlich der Preistheorie, ebenso der

Phänomenologie der Wirtschaft (der beschreibenden Volkswirtschaftslehre) nicht

unbedeutende Dienste leisten. Der Wucherzins, der Konsumtivzins und die

Unterschätzung der Zukunftsgüter (z. B. bei einem Säufer, der heute 100 Mark gegen

eine Verpflichtung von 150 am Tage der Lohnauszahlung übernimmt) sind bekannte,

aber systematisch doch nicht verwertete Beispiele. Das Unterliegen des

unwirtschaftlichen Erzeugers und Händlers auf dem Markte bei freiem Wettbewerb ist

in der klassischen Theorie allgemeine Voraussetzung, dennoch sind die

Erscheinungsformen dieses Unterliegens, wie: Zahlungsunfähigkeit, Konkurs, Arbeiten

bei Zubußpreisen, Entwertung des werbenden Kapitals, noch nicht planmäßig

untersucht, und ihrem geschichtlichen und statistisch feststellbaren Vorkommen ist

noch keine Aufmerksamkeit geschenkt worden.

Ebenso fehlt die Zergliederung der Niedergangserscheinungen beim

unwirtschaftlichen Haushalter: Aufzehren größerer Vermögen und insbesondere die

„Verarmung“. Die g a n z e T h e o r i e d e r A r m u t ist als Theorie der

Unwirtschaftlichkeit aufzubauen, auch dann, wenn die Übervölkerungstheorie des

Malthus angenommen wird! Denn diese erklärt nur, daß eine gewisse Anzahl von

Menschen den Nahrungsspielraum überschreitet, daß für sie „an der Tafel der Natur kein

Kuvert gedeckt“ sei. Die Frage aber: nach welchen Merkmalen diese Überflüssigen

ausgewählt wurden, das heißt: wer nun e i g e n t l i c h i n d i e A r m u t

h e r a b s i n k e , beantwortet sie nicht. Hier hat die Theorie der Unwirtschaftlichkeit

einzusetzen. Denn offenbar müssen es gerade nach der Malthusischen Voraussetzung die

schlechtenWirte, die unwirtschaftlichenWirte / sein, die jener Auslese zumOpfer fallen

(Kranke, Blinde und ähnliche ganz Erwerbsunfähige bilden ja bekanntlich n i c h t den

Grundstock der Armen). Wer die Geschichte und Statistik der Armut kennt, weiß denn

auch, daß willensschwache, oft sonst ganz wertvolle Menschen, ferner minder begabte,

minder arbeitsfähige Elemente die Hauptzahl der Armen stellen. Daraus folgt aber, daß

auch in organisierten Wirtschaften (z. B. im sozialistischen Staate) Armut mindestens in

der Form des Zurückbleibens gewisser Gruppen hinter der wirtschaftlichen

Normalleistung zur Erscheinung kommen muß! — Außer jener Willensschwäche und

verfassungsmäßig geringeren Wirtschaftsfähigkeit (Fähigkeit zu