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Luft im Walde wird nicht gewirtschaftet; mit frischer Luft im

geschlossenen / Raume indessen muß es schon geschehen, wie

Lüftungsanlagen (z. B. in Kaffeehäusern, bei Tauchern, im

Schützengraben und so fort) und sauerstofferzeugende Geräte (z. B. in

Spitälern) oder Schutzgeräte bei besonderen Gelegenheiten (z. B.

Gasmasken im Kriege) beweisen. Absolute Wirtschaftslosigkeit gibt es

nicht, in wechselndem Grade wird auch mit dem scheinbar

Überflüssigen

gewirtschaftet.

W i r t s c h a f t

i s t

d e r

U n w i r t s c h a f t l i c h k e i t

g e g e n ü b e r

e i n

G a t t u n g s b e g r i f f ,

d e r

W i r t s c h a f t s l o s i g k e i t

g e g e n ü b e r e i n b l o ß e r G r a d b e g r i f f . Denn die

Wirtschaftlichkeit wird zu etwas gattungsmäßig anderem durch

Unwirtschaftlichkeit, gleichwie Wahrheit dem Irrtum, Logik der

Unlogik gegenüber; zwischen beiden klafft ein Abgrund, über den

keine Brücke führt. Anders die Wirtschaftslosigkeit. Diese kann sich

allmählich auf Grund immer geringerer Knappheit der Mittel

einstellen. Meist vollzieht sich dann bei den scheinbar im Überfluß

vorhandenen Gütern nur ein Teil ihrer Verwendung ohne besondere

Bewirtschaftung, ohne „Wirtschaft“. So wird Wasser, das sich der

Gutsbesitzer mittels einer Wasserleitung zuleitet, in diesem Sinne

bewirtschaftet, jeder Raummeter Wasser kostet ja eine bestimmte

Summe. Wenn nun die Wasserleitung doppelt soviel Wasser liefert, als

im schlimmsten Falle gebraucht wird, so hat i n n e r h a l b des

Ertrages der Wasserleitung das sparende Wirtschaften keinen Sinn.

Hier wird wohl im ganzen, aber nicht im einzelnen gewirtschaftet.

Ähnlich bei einer Anlage für Sonnenbäder, oder beim Grundstück und

der Wohnung, die auf der Sonnenseite liegen — mit ihnen allen wird

zwar als Ganzem gewirtschaftet, mit dem Sonnenlicht im einzelnen

nicht mehr.

Im Sinne dieses Begriffes der Wirtschaftslosigkeit wird später die Frage der „freies

Güter“ zu beurteilen sein

1

.

IV.

Neueinstellung der Wirtschaft oder Wirtschaftsumgliederung,

Konjunktur und Krise

Unwirtschaftlichkeit

und

Wirtschaftslosigkeit

sind

jene

Erscheinungsformen der Wirtschaft, die auf einer Beeinträchtigung des

wirtschaftlichen Grundsatzes beruhen. Hingegen ist es keine Beein-

1

Siehe unten § 26, S. 235 ff.