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des Wunders über die Welt ausgegossen, wenn es nur vermag, das

Einzelne und Äußere zurück-, das Ganze und Innere hervortreten

zu lassen. „Tief die Welt verworren schallt, — Oben einsam Rehe

grasen, — Und wir ziehen fort / und blasen, — Daß es tausend-

fach verhallt.“ In diesen Worten Eichendorffs ist nur die Ruhe des

Waldes dem Vergänglich-Verworrenen von Welt und Schall schlicht

ergreifend gegenübergestellt, aber damit schon auf das Bleibende im

Wechsel, das Höhere im Niederen hingedeutet, der dunkle Glaube

in unserer Brust angerührt.

Als ordo ordinans der Welt und des Lebens muß das Göttliche

seinem Sinne nach erscheinen, sobald sein Wesen überhaupt auch

nur gedacht wird; als das Herrschende und absolut Erste muß daher

das religiöse Bewußtsein im menschlichen Geiste wie im objektiven

Geiste der Gesellschaft walten und damit auch dem Sittlichen,

Schönen und Wahren der letzte Bestimmungsgrund sein. G l a u b e

i s t v o r W i s s e n , G l a u b e i s t v o r K u n s t . Das gilt

natürlich nicht genetisch, da wo Glaube, Wissen, Kunst stets zugleich

beisammen sind, aber wesenhaft.

Ähnlich wie der Relativismus des logischen Schließens und Beweisens nicht

entbehrt, obwohl er die Wahrheit leugnet, so entbehrt auch die Entsprechung

zum Relativismus, das i r r e l i g i ö s e B e w u ß t s e i n , in seiner Weise nicht

der bedingungslosen Übermacht des verborgenen Religiösen, das sich wie als An-

betung einer „naturgesetzlichen Entwicklungsmechanik“ oder „Auslese der Be-

sten“ oder als verworrener „Pantheismus“ der Lehre von „Kraft und Stoff“,

so auch als tief empfundenes Unglück der eigenen Nichtigkeit äußert. Auch die

irreligiöseste und schwächste Form der Religiosität hat noch Macht genug, jeden

Bereich des Lebens zu bestimmen.

A. Die B e s t a n d t e i l e d e r R e l i g i o n

Als Hauptbestandteile jeder Religion sind zu unterscheiden:

das Grunderlebnis,

der Gottesbegriff,

der Gottesdienst.

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1. Das r e l i g i ö s e G r u n d e r l e b n i s

Das religiöse Grunderlebnis, als der mystisch-metaphysische

Kern und Urquell aller Religiosität — gerade dieses ist es, das die