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her kann erst die ganzheitliche Auffassung den Begriff der Ge-

schichte vollständig begründen, auch hier erweist sie sich als wirk-

lichkeitsnahe.

(6)

Auch in der Erklärung des Gefüges der Setzungen ist die

ganzheitliche Auffassung der dialektischen überlegen, da die ganz-

heitliche Auffassung den Reichtum der Wirklichkeit durch den Be-

griff der „Ausgliederungsordnung“ mehr hervortreten läßt. Sie

trennt die Entsprechungen (Entsprechungsunterschiede) nach T e i l -

i n h a l t e n u n d S t u f u n g e n . Die Unterschiede haben auch

einen R a n g , sie sind nicht bloß Gegensätzlichkeiten (Negatio-

nen). Das Höher und Niedriger des Ranges fehlt im dialektischen

Verfahren nicht völlig, aber es besitzt es unvollkommen in jener

Form, welche den Gegensatz des Gegensatzes als „Aufhebung“ oder

„Synthesis“ bezeichnet.

Dieselben Unterschiede (der Teilinhalte und der Stufen) treten

nicht bloß in der Ausgliederung, sondern auch in der Umgliederung

oder in der Zeitebene und in ihrer Eigenschaff des Verfalles und

der Wiederherstellung wieder arteigen hervor. Sind die Entspre-

chungsunterschiede (der Teilinhalte und Stufen) in der Zeit folge-

widrig, dann gehören sie dem Verfall, sind sie folgegemäß, dann

gehören sie der reinen Entfaltung oder Wiedervervollkommnung

an.

/

(7)

Ein neuer Unterschied tritt auf, indem die Ganzheitslehre

das rückverbundene und das ausgegliederte Sein voneinander

trennt, das heißt das Sein der Glieder im Ganzen von ihrem Sein

an sich selbst unterscheidet. Damit tritt aber der ontologische Be-

griff von z w e i e r l e i S e i n an die Stelle der einfachen dialek-

tischen Gegensätze, nämlich das selbgleiche und das selbfremde Sein.

Die Unterschiede zwischen dem Sein in der Rückverbundenheit

und dem Sein in der Ausgliederung sind solche verschiedener Ebe-

nen, es sind keine einfachen Entgegensetzungen, Verneinungen.

(8)

Indem an die Stelle des einfachen dialektischen „Gegensatzes“

und seiner „Aufhebung“ im ganzheitlichen Verfahren: (a) die

E n t s p r e c h u n g s g e g e n s ä t z e der Teilinhalte und Stufen;

(b) die R a n g g e g e n s ä t z e (Vorränge); (c) die U m g 1 i e -

d e r u n g s g e g e n s ä t z e (in sich schließend Verfall und Wieder-

herstellung); (d) die o n t o l o g i s c h e n G e g e n s ä t z e (Selb