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gemäß möglichst große Selbstversorgung; die S e l b s t v e r s o r -
g u n g d e r n i e d e r e n S t u f e g e h t v o r j e n e r d e r
h ö h e r e n . Denn nur wenn die niedere Stufe artgemäß voll ausge-
bildet, voll konkretisiert ist, kann die höhere leben. Die höhere
Ganzheit hat zwar den Vorrang vor der niederen und befaßt diese
in sich; a b e r d i e h ö h e r e G a n z h e i t z e h r t d i e u n -
t e r e n i c h t a u f , sie schluckt die untere Ganzheit nicht, sie
vernichtet nicht ihre Eigenart und verhältnismäßige Selbständigkeit,
sie läßt ihr notwendig ihre vollste Eigenlebigkeit (vita propria), und
das heißt in der Wirtschaft: größtmögliche (jedoch niemals absolute)
Selbstversorgung. Würde die höhere Ganzheit die untere aufzehren,
dann verstieße sie gegen das gebieterische Lebensgesetz der Ganzheit
überhaupt.
Dies möge zuerst ein Vergleich mit dem menschlichen Organis-
mus klar machen. Wenn der Organismus, um die Selbständigkeit
der Organe zu beeinträchtigen, etwa die Leistungen des Herzens auf
die Lunge übertrüge, z. B. indem diese selbst pulsierte, dann diese
Herz-Lunge auch die Leistungen anderer Organe übernähme — so
gäbe es bald keinen gegliederten Organismus mehr. Ein einziges
Organ hätte alle anderen Organe in sich aufgenommen (konsumiert).
Der Organismus müßte dann zuletzt aus lauter homogenen Zellen
bestehen. Das Organische ist aber nicht homogen — ebensowenig
wie das Homogene organisch ist. Das Homogene ist im Gegenteil
gleich einem Sandhaufen. Ein Sandhaufen aber hat keinen Glieder-
bau.
Genau so erginge es überall, wo die höhere Ganzheit die niedere
aufzehren würde. Wenn die Zwischenstufen und unteren Stufen
verschwinden, ist der Gliederbau überhaupt aufgehoben. Alles wäre
dann in einen einzigen Brei gleichartiger Bestandteile verwandelt.
Daher gilt: „Weltwirtschaft“ ist nur möglich, wenn „Volkswirt-
schaften“, und zwar als verhältnismäßig selbständige, als vollebendige
Glieder vorhanden sind. Darum und nur darum sehen wir die Welt-
wirtschaft gegliedert und nicht aus Homogenem bestehend, weil
ihre Glieder, die Volkswirtschaften, arteigenes Leben haben, eigene
Leistungen vollbringen. Die Weltwirtschaft zeigt sich als Gliederbau,
indem sie sich in Fabrikatländer, Rohstoffländer, Schiffahrtländer,
Handels- / und Kapitalsländer usw. ausgliedert. (Dies war immer so,
war auch in primitiven Zeiten sinngemäß ähnlich!) Fielen die Volks-