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in des Vaters Schoß i s t . . ( 1 , 18); und ferner: „Ich bin das Brot

des Lebens“ (6, 35). „Ich bin die Tür“ (10, 9). „Ich bin das Licht

der Welt“ (8, 12). „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“

(13, 6).

Hieraus möge man die einzigartige Sonderstellung Jesu in der

gesamten Religionsgeschichte ermessen!

/

C.

Der p r ä e x i s t e n t e L o g o s

Von hier aus führt auch ein Weg zu der Frage der Präexistenz

des Logos, des schaffenden Wortes. Als Sohn — freilich nicht in

natürlichem Sinn, sondern als Einheit und Inbegriff der Ideenwelt

samt der diese befassenden, schaffenden Kraft des persönlichen Wor-

tes — ist er (der Sohn, das Wort) wesensgemäß uns offenkundig,

allen einzelnen Dingen und einzelnen Menschen logisch und zeitlich

voraus, also präexistent; weshalb der Sohn auch der präexistente

Christus genannt wird. Daher heißt es:

„. . . Ehe denn Abraham ward, bin ich“

1

. „Der ist es, der nach mir (dem Täu-

fer) kommen wird, welcher vor mir gewesen ist . . .“

2

.

. . mit der Klarheit, die

ich bei dir (dem Vater) hatte, ehe die Welt war“

3

. „Denn du hast mich geliebt,

ehe denn die Welt gegründet ward“

4

.

Als schaffendes Prinzip der Welt endlich ist der Logos, das Wort,

auch H e r r der Welt. Darum die uralte mystische Lehre, daß

Gedanke und Vernunft (die von Gott sind) in der Welt herrschen.

Nicht nur bei Platon

5 *

, auch in den Upanischaden ist davon zu lesen

6

,

und auch die ägyptische Weisheit spricht davon

7

.

„Der von oben her kommt, ist über alle .. .“

8

. — „Der Vater hat

den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben“

9

. „Denn die

1

Johannes 8, 58.

2

Johannes 1, 27.

3

Johannes 17, 5.

4

Johannes 17, 24.

5

Platon: Philebos, 28 c, 30 d, e ;Nomoi 875 c f., 897 b ff., 966 e.

0

Brihadaranyaka-Upanishad, 4, 4, 22 und öfter; Maitrâyana-Upanishad 6, 6;

vgl. Karl Anders Scharbau: Die Idee der Schöpfung in der vedischen Literatur,

Stuttgart 1932, S. 123 ff. und 129.

7

Vgl. Heinrich Brugsch: Religion und Mythologie der alten Ägypter, Leip-

zig 1888, S. 219. „Thot, der göttliche Logos“ in Begleitung von Hu (Ausspruch)

und Sia (Erkenntnis) schafft die Welt.

8

Johannes 3, 31.

9

Johannes 3, 35.