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von ganz anderer Art ist als alles Natürliche, Sinnliche, gebe? Und

darauf gibt es nur die Antwort: Einzig und allein aus der inneren

Erfahrung und diese ist die mystische"

1

).

Gottverwandtschaft des Menschen („die unmittelbar und unver-

brüchlich in aller mystischen Erfahrung liegende Einheit des mensch-

lichen Seelengrundes mit Gott“

2

). Einheit von Gott und Welt („daß

dieser göttliche Grund der Seele zugleich Weltgrund, damit auch

der Weltgrund göttlich sei“

3

).

Unsterblichkeitsbewußtsein.

Sodann ergeben sich neben diesen ursprünglichen Kategorien ab-

geleitete religiöse Kategorien aus der Mystik. Spann nennt hier:

Gottes b e g r i f f ; Erlösung (als religiöse Kategorie) und ihre Folge-

kategorien wie: Abfall, Sünde, Schuld, Heil, Gnade, Mittlertum,

Stellvertretung; Ergebung, Schicksal; Gottesliebe, Menschenliebe,

Geschöpfesliebe, Naturliebe; nicht zu vergessen die sittlichkeits-

begründende Kraft der Mystik.

In diesen ursprünglichen wie in den abgeleiteten Kategorien lie-

gen alle die Konkretisierungsgründe der Religiosität, welche in allen

geschichtlichen Religionen wirksam sind. Es bedarf keines Nachwei-

ses — Spann gibt deren aber aus dem unermeßlichen Schatze der

Religionsgeschichte zahllose —, in wie unendlich mannigfacher Art

sich jede dieser ursprünglichen und abgeleiteten Kategorien des my-

stischen Lebens geschichtlich zu verwirklichen vermag

4

. „Die durch

die Mystik erfolgende Begründung und Konkretisierung kann dem-

gemäß keiner Religion gänzlich fehlen“

5

. „Der Schatz der Mystik ist

unerschöpflich. Er speist die Quelle aller Religionen. Wird diese

Quelle verschüttet, dann verarmt und verbildet sich zuerst die Re-

ligion, sodann Kunst und Wissenschaft, sodann die gesamte Kultur.

Mystik ist die Urmutter der .Religion, die Urmutter der Kultur“

6

.

Aber diese Ausgestaltungen, Konkretisierungen der mystischen

Erfahrung reichen nicht aus, die empirischen Religionen zu bestim-

1

Siehe oben S. 84.

2

Siehe oben S. 87.

3

Siehe oben S. 91.

4

Siehe oben S. 140 und 146—149.

5

Siehe oben S. 147.

6

Sieheoben S. 149.