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Die unverbrauchlichen Leistungen werden im Preise größtenteils nicht bezahlt
(Umkehrung der Mehrwertlehre; unlösbare Bewertungsfragen der Bilanz- und
Kostenrechnung und vieles andere mehr)
1
.
Weitere Bestimmungsgründe der Preise sind: die Vorwegnahme
künftiger Ausgliederungsproportionen der Güter bei Wirtschaften, die
sich in Umgliederung (in Entwicklung) befinden; und die
Vertretbarkeit der entfallenden Güter durch andere — man denke nur
an das ungeheuer bedeutsame „ E r s a t z w e s e n “ im Kriege. — Die
Preise jeder Wirtschaft sind daher nicht nur der Ausdruck der
gegebenen Größenverhältnisse in der Ausgliederung, sondern auch der
vorweggenommene Ausdruck von kommenden Umgliederungen, von
erwarteten Größenverhältnissen und neuen Vertretungen der
Leistungen untereinander. Ferner sind im Begriffe der Ausgliederung
die „ V o r r a n g v e r h ä l t n i s s e “ enthalten
2
.
Nach all dem ist j e d e r P r e i s n u r a u s d e m G e s a m t -
z u s a m m e n h a n g e a l l e r P r e i s e s o w i e a u s d e r
V e r g a n g e n h e i t u n d Z u k u n f t a l l e r P r e i s e z u
e r k l ä r e n .
Mit diesem Ergebnisse nimmt aber unsere
Untersuchung eine neue Wendung: Jeder Preis ist seiner Natur nach
nicht nur ein organischer, sondern auch ein geschichtlicher.
„Organisch“ ist er als Ausdruck des Gliederbaues der gesamten
Wirtschaft; „geschichtlich“ als nicht vollkommen rechenbar, daher
zusammenhängend nicht nur mit der Gegenwart, sondern auch mit der
Vergangenheit, deren Ergebnis und Nachwirkung, mit der Zukunft,
deren Vorwegnahme in ihm steckt.
Wenn der Preis endlich r i c h t i g e r Ausdruck einer
r i c h t i g e n Gliederung und Entwicklung der Wirtschaft ist, ist er
gerechter Preis. Der gerechte Preis ist nicht ein nach subjektiven
Wünschen, sondern ein nach den objektiven Maßstäben der richtigen
Ausgliederung der / Gesamtwirtschaft — bei gegebenen und als richtig
anerkannten Zielen — bestimmter. Hiermit ist ein Begriff theoretisch
wieder erobert, den die individualistisch-liberale und mechanisch-
ursächliche Lehre seit den Physiokraten und Smith infolge ihrer
„naturgesetzlichen“ Auffassung zwar verlachte und den auch
1
Vgl. unten S. 192 f., 245 f. und 257. — Über jenes Zwischenglied der
Preisbildung, das durch die mehrfache Gliedhaftigkeit der Leistungen gegeben ist,
die Wertentfaltung, siehe mein Buch: Tote und lebendige Wissenschaft, 4. Aufl..
Jena 1935, S. 208 ff., 219
ff. und
265.
2
Siehe oben S. 223 ff.