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Mittel darstellt, ist der Preis keine kausal bedingte Erscheinung mehr,

sondern gehört dem Begriffe der r i c h t i g e n Wirtschaft, das heißt

der nicht kausal, sondern ganzheitlich-sinnvoll, der rang- und

gliedmäßig bestimmten Wirtschaft an. Eine analytische

Gliederungslehre der Leistungsgrößen tritt nun an die Stelle der

synthetischen

Zusammensetzungslehre

aus

einzelnen

Wertschätzungsatomen.

Immer wieder zeigt sich, daß es keine Ursächlichkeit der

Preisbildung gibt, kein mechanisch-mathematisches Preisgesetz, kein

„Naturgesetz“, wie Quesnay, Smith, Ricardo, Marx und Menger

annahmen; / vielmehr ergibt sich als Wesen des Preises: P r e i s i s t

d i e

L e i s t u n g s g r ö ß e

d e s

M i t t e l s

i m

ü b e r i n d i v i d u e l l e n

Z u s a m m e n h ä n g e

a l l e r

M i t t e l u n d d a m i t A u s d r u c k i h r e r G l i e d e r u n g ;

„überindividueller

Zusammenhang“

heißt

nicht

Ursächlichkeitszusammenhang, sondern kann nur heißen:

Gültigkeitszusammenhang, G l i e d h a f t i g k e i t d e r M i t t e l ,

die notwendig sinnvoll bestimmt ist und daher im Preise einen

richtigen „Ausdruck“ findet.

Kurz z u s a m m e n g e f a ß t , ergeben sich folgende Einwände gegen die Art,

wie die Grenznutzler an die Preistheorie herangehen:

1.

Es ist zwar richtig, daß alle wirtschaftliche Wirklichkeit zuletzt nur durch

subjektive Akte entsteht; jedoch gilt:

2.

Nur jene subjektiven Akte schließen wirtschaftliche Wirklichkeit in sich,

welche die Natur der Gliedhaftigkeit erlangen (siehe Punkt 4).

3.

Daraus folgen die Sätze:

a.

Leistung geht vor Preis (Preis ist Ausdruck der Leistungen und ihrer

Gliederung).

b.

Die P r e i s l e h r e m u ß a u f d e r L e i s t u n g s l e h r e

r u h e n

1

.

4.

Die subjektiven Erwägungen des Käufers und Verkäufers, Eigennutz und

Wertschätzung (oder jene des unterstellten „Robinson“), wie sie die Individualisten zur

Grundlage ihrer Untersuchung nehmen, sind a) weder als subjektive, b) noch als

psychologische Gegenstände der Wirtschaftstheorie; sondern: es handelt sich dabei um

solche Erwägungen, durch welche die Wirtschaftshandlungen des Subjekts den

Gliedhaftigkeitscharakter

im

jeweiligen

überindividuellen Gebäude

der

Wirtschaftsleistungen erlangen, z. B. im Betriebe. Darum spricht man von

r i c h t i g e r Wirtschaft, r i c h t i g e r Überlegung des Wirtschafters = „richtig“ ein

normativer Begriff, der aus den inneren Erfordernissen, aus den sachlichen

Ausgliederungserfordernissen des jeweiligen ganzheitlichen Leistungsgebäudes

1

Vgl. auch unten S. 255 f. und 335 ff.