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bedenken, daß durch 10 Pferde, deren Angebot Ausdruck der Gliederung der

Wirtschaft ist, alle 10 nachfragenden Betriebe versorgt werden können, so

k o m m e n w i r z u d e m E r g e b n i s , d a ß d e r P r e i s s i c h b e i

1 , n i c h t b e i 5 — 6 f e s t s e t z e n m ü ß t e . Und dies ist auch insofern

nötig, als die Wertschätzungen der Pferdeerzeuger für ihre eigenen Erzeugnisse, wie

erwähnt, im Grunde gleich Null sein werden. Wenn sie dabei nicht auf ihre Kosten

kommen, werden sie den Betrieb einschränken und mit ihren späteren Erzeugnissen

vielleicht einen höheren Preis erzielen, aber die schon ge- / gebenen Erzeugnisse

müssen — wenn Böhms Annahme, daß die Waren nicht in Hoffnung auf spätere

Preissteigerung zurückgehalten werden, aufrecht bleibt — abgesetzt und würden daher

ungefähr zu 1 abgegeben werden.

Allerdings müssen wir auch der Annahme, daß sich auf dem idealen Markte, bei

freiemWettbewerb idealerweise ein e i n z i g e r P r e i s bilde, entgegentreten. Nur

die O r g a n i s a t i o n k a n n d i e P r e i s e a u s g l e i c h e n (obgleich

gerade sie auch zur Staffelung drängt), der W e t t b e w e r b v e r m a g d a s

g r u n d s ä t z l i c h n i c h t

1

.

Aus der Verschiedenheit des Gutes, seiner schließlichen Leistungslosigkeit beim

Verkäufer und der bestimmten Leistung beim Käufer folgt endlich noch: daß Käufer

und Verkäufer nicht gleichberechtigte Elemente des Marktes sind, sondern daß der

Käufer das führende, der Verkäufer das geführte, sozusagen das nachlaufende Element

ist

2

! Der M a r k t s e l b s t e r s c h e i n t n u n g e g l i e d e r t , n i c h t

a l s a t o m i s t i s c h e r H a u f e n ! Schon hier zeigt es sich, daß im Tausche

ganzheitliche Vorgänge liegen: Die V e r k ä u f e r s i n d d i e j e n i g e n , d i e

s i c h i n d a s G e b i l d e d e r K ä u f e r e i n - g l i e d e r n w o l l e n ,

d i e K ä u f e r j e n e , d i e e s f ü h r e n u n d b e g r ü n d e n (Vorrang

der Käufer).

Daher besonders auch der Satz Böhm-Bawerks „ D e r P r e i s e n t s t e h t

v o n

A n f a n g

b i s

z u m

E n d e

a u s

s u b j e k t i v e n

W e r t s c h ä t z u n g e n “ falsch ist; er entsteht vielmehr aus den objektiv-

gliedhaften Leistungen, die zwar in subjektiver Abschätzung gefunden werden müssen,

aber selbst der Ausdruck objektiver Gliederung des Ganzen der Volkswirtschaft sind.

Der

P r e i s

i s t

A u s d r u c k

d e r

V o l k s

-

u n d

w e l t w i r t s c h a f t l i c h e n

L e i s t u n g s g l i e d e r u n g ,

n i c h t

d a s E r g e b n i s s u b j e k t i v e r W e r t s c h ä t z u n g — jeder Preis ist

daher seiner Natur nach organischer Preis, nämlich als Ausdruck des Gliederbaues; und

er ist richtiger oder unrichtiger Ausdruck (in diesem Sinne daher auch etwas

Sinnvolles), daher auch normativ bestimmbar, nichts rein Mechanisches.

Bei dieser Prüfung zerfließt uns die bisherige Lehre von der

Preisbildung auf dem Markte unter den Händen! Indem sich uns der

Preis als Ausdruck organischer Gliederung und Umgliederung der

1

Siehe oben S. 138 ff. und unten S. 182 ff. und öfter.

2

Wo die Spekulation den Markt beherrscht, kann sich allerdings

s c h e i n b a r der umgekehrte Zustand ergeben; in Wahrheit handelt es sich aber

in solchen Fällen um eine durch bessere Marktkenntnis bewirkte Vorwegnahme

der maßgebenden Wertschätzungen der Käufer durch den Spekulanten.