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wurde, da bisher nur die Wert- und Preislehre einen wirklich
systematischen Aufbau gefunden hat. So schwierig, subtil und
hypothetisch die Feststellung der Leistungen von Elementen und
Gebilden wie ihrer Abfolgen auch ist. diese schildernde Leistungslehre
enthält grundsätzlich nur klassifikatorische Begriffe, ähnlich wie die
Botanik und Zoologie, welche die Fülle der Erscheinungen nach
Merkmalen zusammenordnen.
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Die oben
1
gewagte Darstellung der Erzeugungsreife (Werkreife,
Marktreife, Genußreife) und Gemeinsamkeitsreife ist in ersten
Umrißlinien ein Versuch einer elementaren Theorie: Sie will die
Leistungen höherer Ordnung in ein geordnetes Gebäude bringen, in
welchem ihr Zusammenhang und Fortschreiten untereinander
erkennbar ist. Die allgemeine Theorie der Leistungen sodann liegt in
der Unterscheidung der „Leistungsarten“, die im einwurzeligen Gebilde
möglich sind. Ferner gehört zur Leistungslehre auch die Gestaltenlehre
(Morphologie) der Leistungen, wie wir sie oben in den Grundbegriffen
2
versucht haben.
Als die wichtigsten Teile einer sachlichen Theorie der Leistungen könnten
unterschieden werden:
1.
Theorie der einfachen arteigenen Leistungen (Leistungen von Arbeit, Gut,
Boden, Kapital, Maschinen, Gesetz und so fort im Gebilde);
2.
Theorie der arteigenen Leistungen höherer Ordnung oder Leistungen der
Gebilde (z. B. der Börse);
3.
Theorie der Versippung der Leistungen oder Theorie der Gebilde in ihrem
sachlichen inneren Bau (Großbetrieb, Kleinbetrieb und so fort);
4.
sachliche Theorie der Leistungsabfolge (Rohstoff—Erzeugnis; ursprüngliches—
abgeleitetes Mittel und so fort).
B. Die E n t s p r e c h u n g s g e s e t z e
o d e r G e s e t z e d e r g l i e d l i c h e n V e r k n ü p f u n g
d e r L e i s t u n g e n u n d d e r L e i s t u n g s z w e i g e
Über die bloße Einteilung der Leistungen, das heißt über ihr
gegebenes s y s t e m a t i s c h e s Zusammenhängen hinaus, können
noch die Gesetze festgestellt werden, nach welchen die eine Leistung
der anderen, der eine Leistungszweig dem anderen e n t s p r i c h t ,
anders gesagt: nach welchen die Leistungszweige miteinander
verknüpft sind, aufeinander folgen und aufeinander angewiesen
erscheinen.
1
Siehe oben S. 204
ff
2
Siehe oben S. 141 ff.