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1.
Die monogenetischen Gesetze der Entsprechung der Leistungen
Auf monogenetischem Gebiet sind solche Gesetze der
Leistungsverknüpfung oder Entsprechung: das Gesetz des
abnehmenden Bodenertrages, welches besagt, daß von dem jeweils
richtigen Rangverhältnis der Leistungen, dem sogenannten Optimum,
an unter sonst gleichen Verhältnissen die Steigerung des Aufwandes an
Kapital und Arbeit dann nicht in gleicher Proportion eine Steigerung
ihrer Leistungen (des Ertrages) ergibt, wenn der übrige Teil der
Erzeugungsfaktoren unverändert bleibt (z.B. auf einem Grundstück, wo
wohl Kapital und Arbeit, aber nicht Sonnenbestrahlung, /
Verwitterung, Bewässerung, Saatkorn und so fort entsprechend
vermehrt werden können). Dieses Gesetz gibt den Zusammenhang (die
Gültigkeit) der Teilleistungen bei einseitigen Veränderungen an, also
die Entsprechungen im Gebilde. — Ein entgegengesetztes Gesetz ist das
Marxische der „Konzentration des Kapitals“, das in unserer Sprache
heißt: Der (kapitalreiche) Großbetrieb ist ein besseres Wirtschaftsmittel
als der (kapitalarme) Kleinbetrieb. Dieses Gesetz ist also eigentlich nur
ein solches der inneren, organischen Zusammensetzung des Betriebes
beziehungsweise
der
daraus
folgenden
eigentümlichen
Leistungsfähigkeit
1
. Auch Theorien, wie diejenigen über die Folgen der
Einführung von Maschinen, geben an, was der Änderung in dem einen
Leistungszweig an Änderungen in anderen Zweigen entspricht. Wird z.
B. das Wesen der Maschine in der arbeitsparenden Eigenschaft gesehen,
so folgt aus ihrer Einführung ein verhältnismäßiger Überfluß an Arbeit
als Entsprechung (für die Wirtschaftsrechnung hat das dann die
Erniedrigung des Grenznutzens der Arbeit zur Folge). Oder umgekehrt,
einer größeren Knappheit des leistenden Elementes „Arbeitskraft“
entspricht größere Anwendung des leistenden Elementes „Maschinen“,
wie schon Ricardo
2
auseinandersetzte. Anders das Engelsche Gesetz,
welches sagt, daß im kleinen Haushalt (Budget) ein größerer
Hundertteil der Ausgaben Ausgaben für die Nahrung sind; das
Schwabesche Gesetz, welches das gleiche von der
1
Vgl. auch unten S. 331 f. — Daß das Marxische Gesetz der Konzentration der
Betriebe beziehungsweise der Akkumulation des Kapitals eine falsche
Verallgemeinerung darstellt, kommt hier nicht in Frage. Zur Kritik vgl. unten
S. 324 f. und mein Buch: Der wahre Staat, 4. Aufl., Jena 1938, S. 116 ff. und 138 f.
2
David Ricardo: Principles of Political Economy and Taxation, London 1817,
Kapitel 1.