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„Gefügelehre“ heißt aber wieder: Lehre vom inneren Gliederbau, von der

A u s g l i e d e r u n g s o r d n u n g d e s S t a a t e s ; ferner von den Gliede-

rungs- / formen und von der Bedeutung der verschiedenen Gliederungsweisen

für die Ganzheit. „Bedeutung“ heißt aber: Leistung. S o m i t i s t e s a b e r -

m a l s e i n e U n t e r s u c h u n g d e s V e r h ä l t n i s s e s G a n z e s : T e i l ,

d i e w i r i n d e r s o z i o l o g i s c h e n O r g a n i s a t i o n s l e h r e u n d

S t a a t s t h e o r i e a m W e r k f i n d e n ; und wenn auch nicht selbst die

„Leistung“ der tragende Begriff der Staatslehre ist, wie in der Wirtschaftslehre,

so ist es für die innere Einheit der Verfahren aller Gesellschaftswissenschaften

schon genug, daß sie überhaupt einen Platz in ihr einzunehmen vermag.

D. S t a t i s t i k

Grundbegriff der Statistik ist die „Masse“. Masse besteht in der

Zusammenstellung oder Häufung des Gleichartigen (Homogenität

der Masse) zum Behufe zahlenmäßiger Feststellung. Darin liegt

allerdings etwas Mechanisches, Summierendes beschlossen. In dieser

ihrer Eigenschaft befindet sich die Statistik aber nur in ihrem

Anfangszustand, sie benimmt sich dann mehr als eine Hilfswissen-

schaft. Wenn sie aber über die reine Feststellung von Tatsachen hin-

auskommt und zur induktiven und begrifflichen Untersuchungs-

methode werden will, so muß sie dem V e r f a h r e n

j e n e s F a c h e s f o l g e n , d e m s i e d i e n t , zum Beispiel

die „Leistung“ induktiv festzustellen versuchen, wenn sie Wirt-

chaftsstatistik sein will. Allgemeiner ausgedrückt heißt dies, daß

Statistik in der Sozialwissenschaft das Verhältnis Ganzes : Teil in

ihrer Weise mit erforschen helfen muß.

Dasselbe gilt von der

E. V ö l k e r k u n d e

Als bloße Feststellung der Tatsachen ist sie verfahrenmäßig so-

zusagen noch „neutral“. Geht sie aber zur Deutung der Tatsachen

selbst über, so wird sie entweder zur allgemeinen Gesellschaftslehre

oder zu jenem Sonderfache, in dem sich ihre Deutung bewegt;

zum Beispiel Volkswirtschaftslehre, wenn sie die Wirtschaft, Rechts-

wissenschaft, wenn sie die Rechtsverhältnisse der Naturvölker un-

tersucht. Damit nimmt sie aber das Verfahren der betreffenden Ge-

sellschaftswissenschaft an.