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Ist nun die Weltwirtschaft eine echte Ganzheit, so muß sie auch

eine Gemeinsamkeitsreife (Kapital höherer Ordnung) und Markt-

reife — diese beiden Teilganzen wollen wir im nachfolgenden allein

als Beispiele behandeln — auf a r t e i g e n e Weise ausgliedern, auf

eine Weise, die nur i h r e r Stufe allein zukommt. In der Tat sehen

wir ein arteigenes Kapital höherer Ordnung, welches den weltwirt-

schaftlichen Vorgängen seine / Gemeinsamkeitsreife verleiht. Wir

brauchen nur auf die zwischen den Volkswirtschaften geltenden

Handelsverträge, Eisenbahn-, Schiffahrts-, Steuerverträge, auf die

Vereinbarungen über Maße und Gewichte, über Arbeiterschutz,

Rechtsschutz und Rechtswesen, Gesundheitswesen, auf die eigenen

Marktordnungen für internationale Märkte, endlich auf die über-

staatlichen Abmachungen der Kartelle und Verbände (z. B. im Ver-

kehrsgewerbe, für Kohle, für Erze, für Metalle) hinzuweisen. Diese

und ähnliche Gebilde versehen die Verrichtungen des Kapitals

höherer Ordnung, das heißt, sie bieten für die auf den Weltmärkten

zusammentreffenden Wirtschafter diejenigen g e m e i n s a m e n

Wirtschaftsmittel, die für jede Wirtschaft unentbehrlich sind und

die ihnen gewisse unentbehrliche gliedliche Eigenschaften — die

Gemeinsamkeitsreife — verleihen; anders gesagt, jene Gebilde des

Kapitals höherer Ordnung sind es, welche die durch sie gesetzten

(beziehungsweise von ihnen regulierten) Akte auf arteigene, näm-

lich auf w e l t w i r t s c h a f t l i c h e W e i s e ausgliedern.

Außer der Gemeinsamkeitsreife sehen wir auch eine arteigene

Marktreife am Werke: für die Marktreife des Geldes die Welt-

finanz, für jene der Ware den Welthandel. Die Weltfinanz, die

dem „internationalen“ Geschäft sich widmende Bankwelt ist es,

welche der Kapitalanlage im Auslande, dem weltwirtschaftlichen

Kapital, die Marktreife verleiht; ihr zur Seite steht das überstaat-

liche Arbitragegeschäft in Valuten und Effekten und ebenso die

überstaatliche Arbitrage im Warengeschäft, wie der weltwirtschaft-

liche Handel selbst, man denke etwa an Baumwolle, Getreide, Me-

talle und die sogenannten Kolonialwaren.

2.

Zwischen der Stufe der Weltwirtschaft und der Volkswirtschaft

Aufsatz Weltwirtschaft, Handwörterbuch der Staatswissenschaften, 4. Aufl.,

Ergänzungsband, Jena 1929, S. 892 ff.