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wirken muß. Viel wesentlicher sind die Ziele, die ein Volk für seine

Wirtschaft festhält, das heißt aber: ein s i t t l i c h e s M o m e n t .

Als entscheidend ergibt sich, daß je nach der Lebensmoral eines Vol-

kes, je nach der Zähigkeit der wirtschaftenden Menschen, je nach der

Lebensauffassung, je nach dem nationalen Lebenswillen die gleichen

Wirtschaftsmaßnahmen des Staates in ganz verschiedener Weise von

einem Volke weitergegeben werden! Wo einmal als Folge der Infla-

tion die Meinung einreißt, Geld sei nun bald eine wertlose Sache, in

kurzem werde alles zusammenbrechen, man müsse, solange es noch

ginge, alles verbrauchen, Üppigkeit und Luxus treiben und so

wenigstens den Genuß, wenn schon nicht die Kaufkraft in Sicher-

heit bringen — dort wird der Überverbrauch des Staatshaushaltes,

der in der Papierwirtschaft erscheint, in der verhängnisvollsten und

verderblichsten Weise weitergegeben, dort wird die neu eingeführte

Kaufkraft nur abermals Überverbrauch der Einzelwirtschaften, ins-

besondere schwelgerischen, einseitigen Verbrauch auslösen, dort wer-

den Arbeitskraft, Rohstoffe, Erzeugungsmittel, Verkehr, Grund und

Boden in den Dienst sinnlos-prunkhaften Güterverzehrens gestellt

und daher der Kapitalersatz oder gar die Erweiterung der Hervor-

bringungsgrundlage vernachlässigt. Kommt dann noch Arbeitsein-

stellung, Minderleistung, Brachliegen von Erzeugungsmitteln, Aus-

gehen der Rohstoffe hinzu, dann ist es klar, daß die Inflation eine

verheerend preissteigernde Wirkung haben muß, denn sie ist nun

Ausdruck von Überverbrauch und Untererzeugung auf der gan-

zen Linie.

Ganz anders, wenn der Wille zum Leben, das Vertrauen in die

Zukunft, die Hingabe an das Werk, die schlichte Gesinnung, der

strenge Opfer- und Entbehrungswille trotz des großen Überver-

brauches der Staatswirtschaft (und daraus folgender Papierausgabe)

bei den Einzelwirtschaften aufrechtbleibt. Dann wird die „neueinge-

führte Kaufkraft“ unter Abschwächung des Gütermangels durch

Minderverbrauch in erster Reihe zur Erweiterung der Erzeugungs-

grundlage der Volkswirtschaft weitergegeben werden. Man wird

zubauen, neue Maschinen einstellen, neue Bergwerke und Rohstoff-

quellen erschließen, den Verbrauch überall einschränken und man

wird dadurch in / verhältnismäßig kurzer Zeit erreicht haben, daß

die vorhandenen Fabriken und anderen Wirtschaftsbetriebe nach

jeder Umschlagzeit mehr Güter ausspeien als früher, und so wird