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2. Die A u s l a u g u n g z w i s c h e n A n s t a l t e n
Die Auslaugungen zwischen Anstalten vollziehen sich unmittel-
bar, wie sich soeben zeigte. Die wichtigsten sind jene zwischen den
Kirchen, Wissenschaftsanstalten, Kunstanstalten, ferner den Anstal-
ten des Handelns, den ständischen Gebilden, besonders Wirtschaft
und Staat, sowie den Unterorganisationen des letzteren, namentlich
des Heeres, der politischen Parteien und der Presse.
Alle diese Auslaugungen gelten sowohl zwischen den Gebilden
wie den Untergebilden, z. B. innerhalb der katholischen Kirche zwi-
schen den Orden, innerhalb der christlichen Kirchen zwischen pro-
testantisch und katholisch, ferner zwischen Kirche, Wissenschaft,
Kunst und so fort (wobei überall die V o r r ä n g e zu beachten
sind). Das alles ist an den bisherigen Beispielen schon grundsätzlich
erklärt.
Außer diesen Auslaugungen zwischen den grundsätzlichen, ur-
sprünglichen geistigen Inhalten und Anstalten des Handelns gibt es
aber noch solche zwischen umfassenden Gebilden, die dem Stufen-
bau (in der Ausgliederungsordnung) angehören. Dafür bieten die
Auslaugungen von Volk zu Volk, die / oben behandelt wurden, ein
Beispiel. Überdies kommen aber noch abgeleitete Gebilde umfassen-
der Art in Betracht.
Im folgenden soll als ein besonders wichtiger Fall dieser Art:
Stadt und Land, ferner in wirtschaftlicher Hinsicht Handwerk und
Großgewerbe noch besprochen werden.
3.
Die A u s l a u g u n g i m F o r t g a n g e d e r
U m g l i e d e r u n g
Die Auslaugung ist ein in der Zeit spielender Vorgang, sie gehört
daher von vornherein der Umgliederung, nicht der reinen Ausglie-
derung, an. Und zwar bildet sie — eine Bemerkung, die hier genü-
gen möge — eine Folgeerscheinung von Bruch und Spannung
1
.
4.
Die r a s s i s c h e n A u s l a u g u n g e n
vollziehen sich, wie aus dem Beispiele der Juden und Tschechen her-
vorging, über den Umweg der geistigen und anstaltlichen Auslau-
1
Über alles Weitere, das uns hier abführen würde, gibt mein Buch: Geschichts-
philosophie, Jena 1932, Auskunft.