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es erhält und behauptet sich im Endlichen.

1

Damit tritt aber die

Erklärung der Identität des sich Setzenden inmitten der Gegensätze

aus dem dialektischen Bereiche im engeren Sinn heraus und wird in

die allgemeine Ontologie zurückverlegt. Denn der dialektische Ge-

danke der Fruchtbarkeit der Widersprüche und der Form aller Viel-

heit, im Widerspruche zu erscheinen, kann von sich selbst aus kein

Begriffsmittel liefern, das die Einerleiheit im Unterschiede erklärt.

Die Einerleiheit erscheint hier als bloße Forderung, als Forderung,

die t r o t z des Unterschiedes erhoben, die nicht aus ihm begrün-

det wird.

Anders das ganzheitliche Verfahren!

Das ganzheitliche Verfahren läßt es bei der bloßen Forderung

nach Erhaltung der Einheit in der Vielheit nicht bewenden. Es zeigt

diese Einheit aus der Zergliederung des Wesens der Ganzheit, es

liefert selbst einen aus dem G e f ü g e d e r G a n z h e i t

genommenen Begriff zur Erklärung dieser Einheit: den Begriff der

Rückverbundenheit. Selbgleichheit des Bestimmten, daher Ver-

schiedenen, Endlichen, also „Identität“ besteht nicht dadurch, daß

die Gegensätze am Grunde eine „Indifferenz“ haben (Schelling),

sondern dadurch: daß sie von einer gemeinsamen Ganzheit ü b e r -

h ö h t werden — „ I d e n t i t ä t a u s Ü b e r h ö h u n g “ g e -

g e n „ I d e n t i t ä t a u s I n d i f f e r e n z “ .

Uber der Geschiedenheit des Seins in der Ausgliederung steht

die Ungeschiedenheit des Seins in der Rückverbundenheit. Die Ge-

trenntheit oder Mittelbarkeit des Seins findet ihr Gegenstück in der

Ungetrenntheit, Unmittelbarkeit des Vorseins, in der Einheit der

Rückverbindung.

Daraus ergibt sich aber eine weittragende ontologische Unter-

scheidung. Die „Identität“ als bloße Einerleiheit oder Gleichheit der

konkreten Glieder (Dinge) mit sich selbst kann keine erschöpfende

Bestimmung des Seins bilden! Es kommt zur Selbgleichheit noch

die Selbfremdheit hinzu: das nochmalige Sein des Gliedes in der

Ganzheit, die eben darum als solche (konkrete) kein D a -Sein

hat, sondern im Vorsein verbleibt. Jedes Ding ist nur, weil es zwei-

1

Vgl.: Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Encyklopädie der philosophischen Wis-

senschaften im Grundrisse, in 2. Aufl., neu herausgegeben von Georg Lasson,

Leipzig 1905, § 92.

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