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dem Menschen; aber dies ist ein nachträgliches, mittelbares, kein
in ihrer Wesenheit liegendes Verhältnis. Das Wesen- / hafte des
Verhältnisses zwischen Idee und Stoff ist vom Standpunkte der Idee
aus klar ersichtlich. Infolge der Gezweiung höherer Ordnung, wel-
che die Idee mit dem Stoffe eingeht, wird der Geist in die sinnlich-
räumliche Welt elementarischer Gestalten und in die bestimmte
Welt der Sinnlichkeit des Leibes eingeführt. Der Reichtum dieser
Welt würde ihm nie aufgetan, bliebe er rein in der eigenen Ebene,
wo wohl Geist mit Geist sich gezweien und erfüllen, aber nicht den
Reichtum der Sinnlichkeit erfahren. Die M a t e r i e i s t d i e
M o r g e n g a b e d e s G e i s t e s , s i e i s t m e h r a l s t o t e s
W e r k z e u g , sie ist auch mehr als sein „Gefängnis“. Der Geist
bereichert sich an ihr und nimmt durch sie sein Schicksal hienieden.
Entsprechend ist das Verhältnis von seiten des Stoffes zu beurtei-
len. Auch der Stoff gelangt durch die Gezweiung höherer Ordnung
in Verbindung mit einer ihm sonst verschlossenen höheren Welt.
Um alle diese Gedankengänge ganz zu würdigen, muß man sich,
wie immer wieder zu sagen ist, von dem Grund- und Urirrtum frei
machen: daß die Natur aus toten Stoffen bestünde, aus Stoffen, me-
chanisch gehäuft nach Art von Sandkörnern, das heißt zuletzt, nach
Art von Atomen, die selber leblos und lediglich beweglich wären.
Die von ihnen nicht beabsichtigten Lageveränderungen und Grup-
pierungen in diesen Bewegungen wären es dann eigentlich, welche
die Welt ergäben. Wenn die Natur nur aus Lageveränderungen und
Gruppierungen ihrer kleinsten Teilchen bestünde, hört allerdings
jeder Begriff einer Gezweiung höherer Ordnung auf — aber auch
jede andere als eine rein mechanistische und zum Tode führende
Philosophie. Diese tote Vorstellung vom Stoffe muß überwunden
werden. In der stofflichen Welt sind es überall überstoffliche Wesen-
heiten, die sich räumlich-zuständlich darstellen und als Schwere,
Elektrizität, Licht, Wärme und Chemismus eine volle, reiche, wirk-
liche Welt ausgliedern.
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Daß auf dem Grunde eines solchen Begriffes des Stoffes eine ebenso strenge
Physik und Chemie möglich ist wie auf dem Grunde des seelenmordenden und
Gott verneinenden Atoms, hat die nichtatomistische Physik aller Zeiten, die so-
genannte „dynamische“ Physik oder Kontinuitätsphysik und haben zuletzt in der
modernen Welt Ernst Mach, Gustav Jaumann und Erwin Lohr klar genug
bewiesen
1
.
1
Vgl. dazu oben S. 310 ff. und 314 ff.