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schaften müssen daher vor der Verräumlichung und auch vor
der Umbildung der Verräumlichung, der Bewegung, stehen.
Was nun die heutige Physik selbst betrifft, so versucht sie,
alles aus der Elektrizität abzuleiten. Dann wären zu unter-
scheiden:
1.
die ursprüngliche Eigenschaft der Elektrizität (die aber
natürlich schon verräumlicht gedacht ist);
2.
alle anderen Naturerscheinungen, die sich daraus ableiten:
die Bewegung (von elektrischen Korpuskeln und ihren Kom-
plexen, den Dingen, wobei allerdings die Gravitation beiseite
gelassen wird); daraus wieder die Wärme; ebenso der Chemis-
mus und die Radioaktivität und so fort.
Unser Einwand dagegen ist, daß bei diesem Naturbilde
1.
der Raum oberflächlich behandelt und einfach als an sich
bestehend hingenommen sei (was aber folgerichtig nur mit einem
leeren — nicht aber mit einem felderfüllten Raume geschehen
dürfte); daß
2.
die Ableitung der Natureigenschaften aus Elektrizität nicht
möglich sei, insbesondere nicht die Ableitung der Gravitation
und des Chemismus; daß endlich
3.
die atomistische Auffassung überhaupt unhaltbar sei.
Darum kann weder aus der früheren noch aus der neuesten
Physik eine solche Ordnung der Naturerscheinungen gefolgert
werden, wie wir sie bei der „Ausgliederungsordnung“ im Auge
haben. Die Wissenschaft der Physik hat in der versuchsmäßigen /
und in der mengenhaften Erkenntnis der Naturerscheinungen
Ungeahntes geleistet, aber ihre grundsätzliche Auffassung der
Natur ist unfähig, sie als Ganzes zu betrachten und daher eine
sinnvolle Gliederung, eine Ausgliederungsordnung in ihr zu
erkennen.
VI.
Die Vorränge innerhalb der Ausgliederungsordnung
Wo ganzheitliches Gefüge, wo gar Ausgliederungsordnung,
sei es auch eingeschränkt, erkennbar ist, dort müssen sich auch
Vorränge zeigen. Gelang es sogar, zwischen Verzeitlichung und
Verräumlichung sowie innerhalb der Seinsschichten letzterer
selbst Vorränge zu erkennen, so müssen sie um so leichter in
Stufenbau und Teilinhalten zu finden sein.