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In der Tat ergeben sich aus dem Bisherigen ohne Schwierig-

keiten folgende Vorrangsätze. Die meisten leuchten von selbst

ein, so daß eine besondere Begründung nicht nötig ist.

1.

S t u f e n b a u i s t v o r T e i l i n h a l t . Dieser Satz

lautet in anderer Form auch: die gesamte Natur ist vor ihren

Besonderungen, den Dingen mit ihren Eigenschaften (Teilin-

halten). Es ergibt sich im besondern:

1 a. Das D i n g i s t v o r s e i n e n E i g e n s c h a f t e n .

Da das Ding dem Stufenbau angehört, die Eigenschaften aber

den Teilinhalten (die ja durch den ganzen Stufenbau hindurch-

gehen), so folgt dieser Satz aus 1.

Da die Natur vor ihren Besonderungen sein muß, nach dem

Grundsatze „Das Ganze ist vor dem Teile“, ergibt sich als wei-

terer allgemeiner Vorrangsatz:

2.

I n n e r h a l b d e s S t u f e n b a u e s i s t d i e

h ö h e r e S t u f e v o r d e r n i e d e r e n . Das befassende Ding

(die höhere Stufe) ist vor dem befaßten Dinge, z. B. ist Sonnensystem

vor Erde, Erde vor den Unterganzheiten der Erde und den

einzelnen Dingen, / was von selbst einleuchtet und auch aus dem

Begriffe der Befassung im Stufenbau folgt. — Wir wenden uns

nun den Teilinhalten, das heißt den Natureigenschaften, zu.

Innerhalb der Teilinhalte gilt:

3.

Die E i g e n s c h a f t e n s i n d v o r i h r e r V e r -

r ä u m l i c h u n g . Denn die ursprünglichen oder Wesenseigen-

schaften — Chemismus, Wärme, Elektromagnetismus und

Strahlungen — sind es ja, die sich erst verräumlichen müssen.

Das ergab sich schon in früheren Zusammenhängen

1

.

Aus diesem Verhältnisse der ursprünglichen Eigenschaften

zum Raume folgte auch schon die Unterscheidung von wesens-

eigenen Eigenschaften oder Eigenschaften im engeren Sinne und

raumbegründenden Eigenschaften.

Zwischen diesen beiden einen Vorrang aufzustellen, dünkt uns

nicht unmöglich. Zwar ist zu bedenken, daß die Natur beide

zu ihrem Dasein braucht: die Räumlichkeit, ihr Ende, ihr Letztes,

sowie das, was sich verräumlicht, die wesenseigenen Eigen-

schaften (Wärme, Elektromagnetismus, Chemismus), in denen

1

Siehe oben S. 102.