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Wäre in der Natur eine ähnlich sinnvolle Gliederung von

Leistungen vorhanden wie in den geistigen Gebilden, dann wäre

einer ausgebildeten Vorranglehre gegenüber ihre ursächliche und

mathematische Erforschung ebenso nebensächlich wie auf gei-

stigem Gebiete. Soweit Gliederungen und Vorränge nicht er-

kennbar sind, tritt die ursächlich-mechanische und mathematische

Unterstellung als Ersatz- und Hilfsverfahren ein.

VIII. Die Folgerungen aus der erlangten Erkenntnis des

ganzheitlichen Wesens der Natur

Wir sind nun auf dem Punkte angelangt, wo wir das Ganze

überschauen können, da wir die einzelnen ganzheitlichen Züge

der Natur geprüft und nun auch im Gesamten miteinander ver-

glichen haben. Es gilt, jetzt daraus die Folgerungen nach allen

Seiten hin zu ziehen. Die wichtigste Frage ist, in welchem Sinne

die Natur eine Ganzheit sei? Wir wenden uns ihr, von der aus

alle anderen entschieden werden, sogleich zu.

A.

Die N a t u r i s t e i n e v e r m i t t e l t e G a n z h e i t .

S i e k e n n t A u s g l i e d e r u n g , a b e r n u r i n v e r -

m i t t e l t e m S i n n e

In allen Begriffszusammenhängen, die wir bis jetzt unter-

suchten, zeigte sich als das Entscheidende, daß die ganzheitlichen

Kategorien für die Natur zwar gelten, aber nur in einem über- /

tragenen Sinne gelten. Dafür ist die Ebenbildlichkeit fremder

Ordnung vielleicht das deutlichste Beispiel. Wegen des Über-

ganges des Vorräumlichen in eine andere Ordnung, die räum-

liche, ist die Natur nicht mehr in demselben unmittelbaren, un-

gebrochenen Sinne eine Ganzheit wie der Geist. Wiederholt

haben wir uns diesen Sachverhalt klargemacht. Alles, was der

Geist ausgliedert, ist Geist, was die Wirtschaft ausgliedert, Wirt-

schaft, aber was das Vorräumliche der Natur ausgliedert, ist

nicht mehr vorräumlich, sondern räumlich. Wir kommen zu dem

Ergebnisse: Die Natur ist nur eine vermittelte Ganzheit, und

zwar eine räumlich vermittelte. Die Vermitteltheit, der Über-

gang in ein „Anderssein“ (um mit Hegel zu sprechen), nämlich

das räumliche Anderssein im Vergleiche zu dem vorräumlichen,

ideenhaften Sein als Setzendem, das ist es, was die Natur als

Ganzheit kennzeichnet.