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dung; die anorganische Natur wieder ist auf die organische hin-

geordnet und liefert auch unmittelbar dem Menschen viele zum

Leben nötige Mittel, die Luft, die er atmet, das Klima, in dem er

gedeiht und tausend andere Dinge. Zwar ist diese Hingeordnetheit

des Alls auf den Menschen durch wilde Tiere, giftige Pflanzen, Un-

wirtlichkeit der Klimate, feindliche Naturmächte und Naturkata-

strophen durchbrochen, aber dem Wesen nach dient die Natur dem

Menschen und bietet ihm die Grundlage für seine geistige Existenz.

Und der Mensch belebt unmittelbar die organischen Stoffe seines

Leibes, dadurch sodann mittelbar alle anderen Stofflichkeiten. Das

Innerste des Menschen aber, der unoffenbare Geistesgrund, sein

selbfremdes Sein hat an dem teil, was allem Sein, auch der gesamten

Natur, zugrunde liegt. Und dadurch erweist sich der menschliche

Geistesgrund mit als G r u n d l a g e d e r g e s a m t e n N a t u r .

Im Gesamtganzen der Schöpfung erscheint die stoffliche Welt als

der passive Teil, der menschliche Geist, dessen Wesen Selbstsetzung

ist, als der aktive, die göttliche Schöpfertätigkeit (inspirativ) in sich

aufnehmende, in diesem Sinn also weiterleitende Teil.

Das sind keineswegs überschwengliche Gedanken. Wem sie als

solche erscheinen, dem darf man entgegenhalten, daß er alle mit der

Weltstellung des Menschen zusammenhängenden Fragen noch nicht

völlig zu Ende dachte, in ihre geheimeren Tiefen noch nicht ein-

drang.

Nicht ohne Grund lehrt Meister Eckehart mit besonderer Ein-

dringlichkeit den unermeßlichen Unterschied zwischen dem mensch-

lichen Geist und der stofflichen Welt, indem er sagt: Als Gott die

Welt schuf, da tat er nichts, als er aber die Seele schuf, da gab er sich

selbst in seiner ganzen Fülle

1

.

/

III.

Rückblick auf den Beitrag der Mystik und Magie zum Realen

und Konkreten der Religionen

Blicken wir auf den langen Weg zurück, den wir in der Verfol-

gung der Mystik und Magie als Quellen der Religion gingen, so se-

1

Vgl. Franz Pfeiffer: Meister Eckehart, Leipzig 1857, S. 179, Zeile 24 und öfter.

Vgl. den Satz „Weltordnung = Kulturordnung = Lebensordnung“, welcher in

seiner Weise ebenfalls die zentrale Stellung des Menschen voraussetzt, siehe unten

S. 270 ff.