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127

Kältnisse stehen als zu Dingen außerhalb

26

, dann kann man auch von diesem

Standpunkte aus leicht verstehen, daß dieser Organismus oder Supraorganismus

der Gesellschaft vor dem einzelnen M e n s c h e n gewesen ist“

27

.

Hiermit scheint mir trotz der Deutungsverschiedenheiten und Vor-

behalte Oppenheimers die Klarstellung dieses Punktes gefördert zu

sein. Franz Oppenheimer kann ich auch in einem anderen Gedanken

zustimmen, nämlich darin, daß die Sozialpsychologie noch keine

Gesellschaftslehre sei

28

. Weitere Punkte, die Oppenheimer berührte,

wie seine Ablehnung der Grenznutzenlehre, der er mit Recht vor-

warf, daß sie Psychologie mit Wirtschaftstheorie verwechsele; wie ins-

besondere seine Bestimmung der Gesellschaft als „Ding außer uns“,

als „fait social“, wie Durkheim will, brauchen hier nicht verfolgt zu

werden

29

. Mir scheint letztere Begriffsbestimmung nicht hinzureichen

und noch unfertig zu sein. Wir sind mit einem solchen Begriffe mei-

nes Erachtens genau am Anfange unserer Aufgabe, nämlich: die Na-

tur der Gesellschaft als G e i s t zu erkennen und diese Erkenntnis

auch so durchzuführen, daß wir das daraus folgende V e r f a h r e n

zu bestimmen vermögen.

3 . T ö n n i e s , S t o l t e n b e r g , W i l b r a n d t

T ö n n i e s ( K i e l ) begnügte sich mit dem Bekenntnisse zu

Naturalismus, Psychologie und Naturkausalität

30

. Das ist von wohl-

Kant einschlug, bevorzugen (die mir zu naturalistisch ist), sondern ich würde jene objektive

Richtung, die Platon und Hegel einschlugen, bevorzugen, falls man sich nicht an jene ganz

bestimmten Erklärungen halten will, die ich in meiner Kategorienlehre, in der Gesellschafts-

lehre und im Fundament der Volkswirtschaftslehre gab. (Anmerkung Othmar Spann.)

26

Diese Bestimmung könnte ich nicht annehmen, da sie meines Erachtens wieder zu

dem mechanischen Wechselwirkungsbegriffe (Beziehungsbegriffe) fuhren müßte. Es ist

meines Erachtens erst eine abgeleitete Frage, wo die engeren „Beziehungen“ sind, wesent-

lich ist vielmehr, daß alles „Bezogene“ g l i e d h a f t zu bestimmen ist, daß alles Einzelne

(die Glieder) nur dadurch ist, daß auch ein anderes ist! Erst durch diese Bestimmung entgeht

man dem N a t u r a l i s t i s c h e n in der Verfahrenlehre. (Anmerkung Othmar Spann.)

27

Verhandlungen, S. 140.

28

Verhandlungen, S. 138 f.

25

Verhandlungen, S. 137 f.

30

Verhandlungen, S. 130 f. — Es geschah mündlich noch entschiedener, als die gedruckte

Fassung — die infolge des Fehlens einer schnellschriftlichen Aufnahme von jedem Redner

erst nachträglich gegeben wurde — zeigt.