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einige Beispiele zu nennen: Hermann Hesse ragt in der Dichtung mit
seiner „Morgenlandfahrt“ und dem „Glasperlenspiel“ hervor, ferner
in der Lyrik Rainer Maria Rilke, Stefan George, Josef Weinheber.
Das Drama liegt bis auf wenige Ausnahmen im argen. Zu diesen ge-
hört Paul Claudels „Der seidene Schuh“
12
; wenn dieses Werk auch
kein Drama im strengen Sinne des Wortes sein kann, so ist es doch
durch und durch metaphysisch gestaltet. Bei der bildenden Kunst
ist auch an die Moderne und an die abstrakte Kunst, z. B. Malewitsch,
zu denken
13
. Allerdings gibt es allerorts Hervorbringungen, die zur
Antikunst oder Nichtkunst zu rechnen sind. Für die Baukunst muß
etwa die neue Kirche in Salzburg-Parsch im positiven Sinne ganz
besonders hervorgehoben werden, hier tritt überweltliche Erleuchtung
hervor. Die Musik hat Männer wie Franz Schmidt (Das Buch mit
sieben Siegeln), Hans Pfitzner (Palestrina) und Carl Orff (Carmina
Burana) aufzuweisen. Ist es aber nicht auch ein gutes Omen für die
Zukunft, daß die Reproduktion der großen Kunstwerke und die Be-
geisterung des Publikums hiefür einen außerordentlichen Stand auf-
weisen?
Viele Anzeichen und Ansätze sind dafür vorhanden, daß sich das
gesamte Kunstschaffen auf seine eigentlichen Grundlagen besinnt,
daß die Welt des Transzendenten im Wege der Kunst wieder Gestalt
annimmt und das Ende der Romantik nicht mit dem Ende wahrer
Kunst gleichzusetzen ist. Es muß daher eine Kunstbetrachtung und
ergänzende Kunstphilosophie unter dem Aspekt der Zukunft postu-
liert werden. Sie wird von einer Rückkehr zu den metaphysischen
Grundlagen auszugehen haben.
Im Abschlußkapitel der Kunstphilosophie stehen die Sätze: „Es
ist das größte aller Wunder, daß Geist und Natur eine solche höhere
Einheit bilden, welche die Natur durch die Sinnesempfindung dem
Geiste erreichbar und für die Leiblichkeit des Menschen wirklich
macht“ (Bd 19, 381). Zu den größten Wundern gehören das Er-
kennen und Gestalten. „Darum ist die Kunst Zeugnis wie der Herr-
12
Paul Claudel: Der seidene Schuh, Salzburg 1966
10
.
13
Alexander Dorner: Die neue Raumvorstellung in der bildenden Kunst, in: Katalog
des Wilhelm Hack-Museums, Ludwigshafen 1977, S. 2.