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dessen potentieller Anwendung auf die Wirklichkeit — erschlossen zu
haben als eine, wie immer man es betrachten mag, zweifellos origi-
näre wissenschaftliche Leistung. Neben Spanns eigener allgemeinen
Ausformung seines Kategoriensystems und Anwendung auf die ver-
schiedenen Wissenschaftsbereiche, wie anderswo dargestellt, wurde
wirtschaftswissenschaftlich im besonderen der Nachweis der Be-
währung bzw. Fruchtbarkeit des ganzheitlich fundierten Begriffs-
systems und Verfahrens über dessen theoretische Grundlegung
hinaus schließlich erbracht in der von Walter Heinrich streng durch-
gebildeten und umfassenden Systematik einer ganzheitlichen „Wirt-
schaftspolitik“
5
mit nicht mehr bloß „formalen“, sondern durchaus
konkreten und vor allem auch aktuell-zukunftsweisenden Bezügen.
Man mag weiters zum Verfahren, insbesondere aus heutiger Sicht,
einwenden, daß das System in seiner wirtschaftswissenschaftlichen
Grundlegung und Darstellung — wie insbesondere mit dem Begriffe
der „Ausgliederungsordnung“ — im wesentlichen „statisch“ sei;
daß die postulierte „Ganzheit“ gewissermaßen eine Art „Gleich-
gewichtsvorstellung“, gekennzeichnet von gegenseitiger Entsprechung,
impliziere. Dies gilt unvoreingenommen zunächst, wenn auch mit
grundlegendem Vorbehalt, wie noch zu zeigen, in gewissem Sinne
zumindest „formal“, zumal in den wirtschaftswissenschaftlichen
Hauptwerken Spanns (besonders Bd 3 und Bd 6) der „dynamische“
Aspekt explizit kaum, wenn überhaupt, hervortritt. Theoriegeschicht-
lich wäre dazu allgemein jedoch zu bemerken, daß die sogenannte
dynamische Analyse in heute geläufigem, insbesondere makroökono-
misch-postkeynesianischem Verständnis für Klassik und Neoklassik
gleichermaßen erst relativ spät methodologisch wie in der Folge auch
analytisch-praktisch zum Durchbruch gelangte
6
. Selbst die Neoklassik
blieb in ihrem Selbstverständnis lange Zeit hindurch „statisch“ und
5
Vgl. Walter Heinrich: Wirtschaftspolitik, 2 Bände, besonders Bd 1, Wien 1948, Berlin
1964
2
; weiters ders.: Das Ständewesen, mit besonderer Berücksichtigung der Selbstverwal-
tung der Wirtschaft, Jena 1932, 1934
2
.
6
Vgl. Ragnar Frisch: Propagation Problems and Impulse Problems in Dynamic Econom-
ics, in: Economic Essays in Honour of Gustav Cassel, London 1933; ferner Roy F. Harrod:
An Essay in Dynamic Theory, in: Economic Journal, Vol. 49, London 1933; und ders.:
Economic Dynamics, London 1973.