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war es im wesentlichen immer noch, als um etwa 1920 immerhin

auch Spanns wirtschaftswissenschaftliches Werk („Fundament“

1918, „Tote und lebendige Wissenschaft“ 1921) mehr oder weniger

abgeschlossen vorlag. Nicht vollständig durchgeführt, wenn auch

weitgehend gediehen, war damals hingegen noch die Verfahrenslehre

in einem allgemein umfassenden Sinne, deren endgültige Ausformung

und sozusagen Krönung 1924 in der „Kategorienlehre“ (Bd 9) er-

folgte mit der erst darin expliziten, ganzheitlich systematischen Erfas-

sung bzw. Deutung des „dynamischen“ Aspektes als Kategorie der

„Umgliederung“ oder „Ausgliederung in der Zeit“; als grundlegende

Kategorie alles Geschichtlichen überhaupt fand diese ihre weitere

Konkretisierung und Ausformung sodann 1932 in der „Geschichts-

philosophie“ (Bd 12). Beide diese Werke Spanns folgten somit erst

nach, zum Teil geraume Zeit nach den gesellschafts- und wirtschafts-

wissenschaftlichen Hauptwerken, wenngleich sie damit inhaltlich —

besonders im Hinblick auf die Verfahrenslehre, wofür ja in der Gesell-

schaftslehre der grundlegende Ansatz gegeben — keineswegs isoliert

zu sehen sind. Als „Ausgliederung in der Zeit“ im ganzheitlich

kategorialen Sinne gefaßt liegt sonach auch für die Wirtschaftslehre

bzw. deren Begriff der „Ausgliederungsordnung“ das „dynamische“

Element begriffslogisch mitbeschlossen. Oder mit anderen Worten,

um auf den vorhin angedeuteten einschränkenden Vorbehalt zurück-

zukommen: der Gegensatz „Statik“ und „Dynamik“ als verfahrens-

theoretisches Problem stellt sich ganzheitlich gesehen grundlegend

unterschiedlich und nicht in gleicher Weise dichotomisch als etwa im

Nachvollzug der Neoklassik; er ist kategorial grundsätzlich anders

bewältigt (vgl. Bd 9, bes. 182 ff.)

7

.

Schließlich mag — insbesondere wiederum im Rückblick aus heu-

tiger Sicht — der von Spann so grundsätzlich herausgestellte Gegen-

satz von „individualistisch-klassisch“ gegenüber „universalistisch-

ganzheitlich“, oder verfahrenstheoretisch strenger: von „kausal-

7

Vgl. dazu auch Walter Heinrich: Die Verfahrenlehre als Wegweiser für die Wissen-

schaften und die Kultur, in: Die Ganzheit in Philosophie und Wissenschaft. Othmar Spann

zum 70. Geburtstag, herausgegeben von Walter Heinrich, Wien 1950; sowie ders.: Das

ganzheitliche Verfahren und die Wissenschaften, in: Wissenschaft und Weltbild, Jg 2, Heft 3,

Wien 1949.