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Der Einheitsbezug, den der Wettbewerb darstellt, bedeutet eine
spezifische Fruchtbarkeit; zwar ist sie an keiner einzelnen Leistung zu
sehen, denn diese Leistung zeigt jeweils nur ihre Ergiebigkeit und in der
Zeit ihre Gedeihlichkeit; auch nicht an dem Gesamtaufbau der
Leistungen, denn dieser ist nach der Entsprechung der Leistsamkeit
untereinander als Fruchtbarkeit höherer Ordnung zu beurteilen. Aber
was jenen Einzelergiebigkeiten, jener Fruchtbarkeit höherer Ordnung
und ihren Gedeihlichkeiten vorausging: das ist der Anteil an
Fruchtbarkeit, den der Wettbewerb für sich in Anspruch nehmen darf.
Daß er nämlich die Einzelleistung zur betreffenden Ergiebigkeit
anspornt, daß er jene Einheit herstellt, welche von einer Fruchtbarkeit
höherer Ordnung in einem vielgliedrigen Kollektivbau überhaupt erst
zu sprechen erlaubt, das ist dem Wettbewerb anzurechnen. Diese, der
jeweils gegebenen Fruchtbarkeit (der Ergiebigkeit) vorausgehende
Fruchtbarkeit nennen wir b e d i n g e n d e F r u c h t b a r k e i t .
An dieser Stelle ist die hochwichtige Frage theoretisch verankert, welche
Fruchtbarkeitsbedingungen in der individualistischen, sozialistischen, ständischen
Wirtschaft gegeben sind
1
.
Statt des Wettbewerbes kann die „Organisation“ jenen Einheitsbezug
herstellen und so dieselbe Art von „bedingender“ Fruchtbarkeit
hervorbringen.
V.
Weitere Formen der bedingenden Fruchtbarkeit
Fruchtbarkeit, welche gegebener Ergiebigkeit, gegebener
Gedeihlichkeit, gegebener Fruchtbarkeit höherer Ordnung als
schöpferische Bedingung vorausgeht, kann man ganz allgemein
bedingende Fruchtbarkeit nennen. Dann fällt aber in diesen Begriff
auch die Fruchtbarkeit aller Wirtschaftsvorbereitung, aller Vorleistung:
des Erfindens und Lehrens. Von der Fruchtbarkeit des Erfindens vor
Jahrhunderten und Jahrtausenden leben wir heute noch, und jede neue
Erfindung fügt diesem uralten und unermeßlich großen Pro-
duktivitäts- oder „ F r u c h t b a r k e i t s k a p i t a l “ , wie man die
angesammelten bedingenden Fruchtbarkeiten nennen könnte, neue
Schätze hinzu. Alle bedingende Fruchtbarkeit ist entweder eine /
erhaltende (das Lehren, der Wettbewerb in überkommener Gestalt)
1
Vgl. den Begriff der „Vorbildlichkeit“ oder „schöpferischen Entsprechung“, oben
S. 147 ff.