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Die Gesellschaft als eine Welt der Zwecke, als durchaus geistig zu begreifendes

System kann die „Ursächlichkeit“, welche in der Technik gegeben ist, nicht unvermittelt

aufnehmen, nicht eigentlich in sich „enthalten“. Diese Ursächlichkeit ist nur als

„ Z u g e o r d n e t e s “ zu den Vorzwecken denkbar, nur als deren Parallelismus,

Unterlage, Begleitreihe.

1

— Gleichwie wir der E m p f i n d u n g „Sonnenlicht“ jene

bestimmten Bewegungsformen von M a t e r i e , die wir „Ätherwellen“ nennen,

zugeordnet denken, so auch im Verhältnis von Zweckwelt und Ursachenwelt.

„Vorzweck“ ist das Licht, Vorzweck schließt nur den Charakter der „Geltung“ in sich,

des Zweckhaften; die Ursächlichkeiten, die wir „Technik“ nennen, sind gleichsam die

parallelen Ätherwellen, die Bewegungen der Materie, die dort der Schemel für

„Empfindung“, hier für die Geltung, die Zielerreichung sind.

II. Das Verhältnis von Wirtschaft und Technik

Wirtschaft und Technik sind so zwei grundverschiedene Dinge.

Obwohl aufs engste im Leben verbunden, so daß „Technik“ fast nur als

w i r t s c h a f t l i c h g e s t a l t e t e T e c h n i k zur Erscheinung

kommt, können Grenzfälle Vorkommen, in denen beide so gut wie

getrennt sind und ihre grundverschiedene Natur deutlich offenbaren.

Es gibt sowohl eine Technik fast ohne Wirtschaft wie eine Wirtschaft

fast ohne Technik. Technik ohne Wirtschaft ist überall dort, wo

grundsätzlich nicht „gespart“, nicht „gewogen“, sondern ohne

Rücksicht auf das Geltungsverhältnis von Mittel und Zweck die reine

Ursächlichkeit des Mittels maßgebend wird. So bei aller Art von

Versuch (Experiment) und theoretischen Konstruktionen im

Laboratorium, wo es allein auf Ursächlichkeitsverknüpfungen im Erfolg

ankommt, nicht auf Zweckmäßigkeitsrücksichten der Mittel, so bei der

technischen Verwendung sogenannter „freier Güter“ (Atemtechnik, wo

es auf physiologisch-kausal beste Atmung, nicht auf Luftökonomie

ankommt). Abgeschwächt liegt der Fall reiner Technik auch bei allen

jenen Erfindungen vor, die zwar kausal, „technisch“ gelungen, aber zu

„unwirtschaftlich“, zu „teuer“, daher unanwendbar sind. Eine besonders

/ wichtige Annäherung an den Fall von Technik ohne Wirtschaft ist

endlich auch im Kriege gegeben. Steht man da der Aufgabe gegenüber,

Leben und Habe zu verteidigen, so wird das Erfordernis, möglichst viel

Waffen, Pulver, Kriegsgerät zu erzeugen, nicht nach wirtschaftlichen,

sondern, so sehr nur immer angängig, nach rein technischen

Gesichtspunkten beurteilt

1

Vgl. Weiteres darüber unten in der Verfahrenlehre, S. 287 ff.